Lebenshilfe
Inklusion mitten in Bad Radkersburg
In Bad Radkersburg entstehen u.a. vier Lebenshilfe-Wohnungen.
BAD RADKERSBURG. Wie Silvia Hudin vom Bundesdenkmalamt erklärt, gehen die Wurzeln des Kornspeichers im Innenhof der Langgasse 6 in Bad Radkersburgs Altstadt bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ein an sich untypischer bzw. "spannender" Ort für eine Baustelle, doch für Monika Brandl, Geschäftsführerin der LNW Lebenshilfe Netzwerk GmbH, keine unlösbare Herausforderung. Sage und schreibe 32 Standorte mit 407 Mitarbeitern führt die Lebenshilfe mittlerweile in der Südostststeiermark. Im Anschluss zum Lebenshilfe Laden und der Wäscherei erschafft man nun u.a. mit dem Know-how von Architekt Manfred Riedler von der "planwerk.stadt" im Rahmen einer Sanierung das barrierefreie "Kornoseum im Hof".
Ort der Begegnung
Im Erdgeschoss und Innenhof soll bis Ende des Jahres ein Ort der Begegnung entstehen, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bei verschiedenen Events aufeinander treffen. Das Obergeschoss ist für vier Wohnungen mit Größen zwischen 40 und 60 Quadratmetern vorgesehen.
Zielgruppe sind Menschen, die selbstständig wohnen wollen und bei Bedarf auf Unterstützungsleistungen der Lebenshilfe zurückgreifen können.
Möglich gemacht hat das 1,67-Millionen-Euro-Projekt laut Monika Brandl das "ELER-Programm" der EU, mit welchem z.B. Bauprojekte für Menschen mit Behinderung gefördert werden. Im Kornoseum im Hof sind die Bewohner – im Gegensatz zu den zwölf weiteren regionalen Lebenshilfe-Standorten mit Wohnangebot – übrigens selbst die Mieter.
Monika Brandl: "Der Standort ermöglicht es, ohne Auto alle wesentlichen Wege des Alltags erledigen zu können."
Ziel ist ein höchstmöglicher Grad an Eigenständigkeit. Unter anderem aus jenem Grund sei der Standort des Projekts mitten im Zentrum ideal, wie Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) erklärt.
"Menschen mit Behinderung wollen leben und arbeiten, wie alle anderen auch", betont LAbg. Julia Majcan (ÖVP), Sprecherin für Jugend, Arbeit und den Behindertenbereich. LAbg. Cornelia Schweiner (SPÖ) unterstreicht ihrerseits, dass die Lebenshilfe mit ihren Einrichtungen ein großer und starker sozialer Träger in der Region sei.
Monika Brandl ist überzeugt mit dem aktuellen Projekt ihrer Vision als Lebenshilfe-Geschäftsführerin wieder näher gekommen zu sein sein: Jene lautet, Hemmschwellen abzubauen und einen größtmöglichen Grad an Selbstbestimmung zu ermöglichen.
3 Fragen an Monika Brandl, Lebenshilfe-Geschäftsführerin:
Warum Wohnen mitten in der Stadt?
Das ist der Ort, an dem alle wesentlichen Bedürfnisse ohne lange Wege abgedeckt sind.
Wie gut gelingt Inklusion schon?
Immer besser – durch unsere vielen Angebote und Dienstleistungen kommt es automatisch zum Kontakt zwischen der Bevölkerung und unseren Kunden.
Ihre Vision?
Größtmögliche Selbstbestimmung.
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