Soziales Engagement an der HLW Feldbach
Wie die Sprache Menschen verbindet
Die Sprache schweißt HLW-Lehrerin Mónika Lechner und die ukrainischen Schülerinnen und Schüler auch privat zusammen.
FELDBACH. Die Vertiefung der HLW Feldbach im Sozialmanagement hat nicht nur im Regelunterricht Gültigkeit. Auch abseits des Lehrplans ist das gesellschaftliche Engagement allgegenwärtig. Ein Beispiel? Sprachenlehrerin aus Überzeugung ist Mónika Lechner. Sie nimmt sich im Besonderen den Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine an – ehrenamtlich und in der Freizeit wohlgemerkt.
Eine "richtige" Community
Schon lange vor den ersten offiziellen Nachhilfestunden im Rahmen der Deutschförderklasse brachte HLW-Lehrerin Mónika Lechner in ihrer Freizeit dem ukrainischen Schüler Vadym Kociak, während dessen Kolleginnen und Kollegen auf Schikurs waren, Deutsch bei.
"Für uns beide war die Zeit sehr bereichernd", schwärmt Lechner, und nach und nach hätten sich ihr mehr und mehr Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine anvertraut. So sollte eine richtige Community entstehen. Und weil die Flüchtlinge nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten, wurde auch in den Sommerferien zwei Mal in der Woche für jeweils vier Stunden gepaukt. Bis zu 14 Jugendliche nahmen an der Nachhilfe teil.
Wie die Mutter so die Tochter
Aktuell sind im Bundesschulzentrum zwei Förderklassen eingerichtet – eine im Borg und eine in Kooperation zwischen HAK und HLW, in die sich Lechner persönlich einbringt. Unterrichtet werden die Ukrainerinnen und Ukrainer von HAK-Lehrerinnen und HAK-Lehrern, unterstellt ist die Förderklasse der HLW. Doch das Zünglein an der Waage ist HLW-Lehrerin Mónika Lechner. "Ich habe immer das Gefühl gehabt, sie brauchen eine Ansprechperson, jemanden, wo alle Fäden zusammenlaufen", erklärt sie ihre Aufopferung.
In Ausflügen in den Sommerferien hätte sich die Beziehung zu den Jugendlichen vertieft. Inzwischen waren die Ukrainerinnen und Ukrainer mit HAK-Lehrerinnen und -Lehrern in Stübing. Eine weitere Klassenfahrt, nach Wien, hat Lechner für den 9. Jänner geplant. Begleiten wird sie ihre Tochter Miriam Lechner, die in der Förderklasse dienstags für fünf Stunden Anfängerinnen und Anfänger sowie Fortgeschrittene betreut. Die 18-Jährige ist mit Deutsch und Ungarisch zweisprachig aufgewachsen. Übrigens: Bestens unterstützt fühlt sich Lechner von Direktor Markus Sturm.
"Integration funktioniert nur über die Sprache."
Mónika Lechner, HLW-Lehrerin
Für mehr Teilhabe
Und was kann der Antrieb für so viel Uneigennützigkeit sein? In der Stammklasse sei Integration kaum möglich, so Lechner. Sprache sei das Um und Auf – für gesellschaftliche Teilhabe und ein glückliches Leben. "Ich will diesen jungen Menschen helfen." Dankbarkeit sei ihr der größte Lohn.
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