Öffentlicher Verkehr
Prioritäten und Zuständigkeiten im Visier
Als einen Meilenstein sehen die regionalen Abgeordneten von ÖVP und SPÖ das 1,4 Milliarden Euro schwere Steiermark-Paket des Bundes für die Schieneninfrastruktur, unter das Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Verkehrslandesrat Anton Lang ihre Unterschrift gesetzt haben – die WOCHE hat berichtet.
109 Millionen Euro davon sollen auf den Ausbau der Radkersburger Bahn entfallen, der Steirischen Ostbahn steht endlich die Elektrifizierung ins Haus.
Für FPÖ-Kober eine PR-Show
Für FPÖ-Landtagsabgeordneten Herbert Kober ist allerdings nicht alles eitel Wonne. Auch wenn er die einzelnen Maßnahmen für die Radkersburger Bahn und die Ostbahn begrüßt, kritisiert er "die Einseitigkeit und die PR-Show rund um das 1-2-3-Ticket. Es wurden viele Chancen für die Zukunft der Südoststeiermark vergeben!“ Die Gleichenberger Bahn sei endgültig zu Grabe getragen worden. Und der Ausbau der B 68 und die Sanierung baufälliger Landesstraßen fänden keinen Niederschlag, beklagt Kober. Er kann nicht verstehen, warum der Individualverkehr als ein erheblicher Faktor im Bezirk keine Beachtung in den Überlegungen der Landesregierung und von Verkehrsministerin Leonore Gewessler findet. Ein ländlich geprägter Bezirk wie die Südoststeiermark lebe nicht vom öffentlichen Verkehr allein. "Die Menschen in der Südoststeiermark sind und werden auch in Zukunft auf das eigene Kfz angewiesen sein."
Fartek hält dagegen
Landtagsabgeordneter Franz Fartek kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Die B 68 ist beschlossen und ausfinanziert über ein Sonderbudget des Landes." Das UVP-Verfahren sei in Vorbereitung und gehe im Herbst in die Umsetzung.
Was die Gleichenberger Bahn betrifft, verweist Fartek auf die Landeskompetenz. Eine entsprechende Anfrage an Gewessler habe als Antwort ergeben, dass der Bund nicht zuständig sei. Außerdem bleibe man natürlich an den Bemühungen zum Erhalt der Bahn dran. Dass der Zug für die Freunde der Nostalgiestrecke zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg nicht ganz abgefahren ist, verdankt die Region einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Vertretern aus Tourismus und Politik – allen voran von Regionsvorsitzendem Franz Fartek. Der Betrieb an Wochenenden und Feiertagen ist vorerst bis 31. Oktober sichergestellt.
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