Tratidion bleibt erhalten
Die alte Baumpresse
Mitte September, wenn die Weintrauben reif sind, trifft sich die Stainzer Baum-Pressegemeinschaft bei Familie Lackner, um ihre Heckentrauben gemeinsam zu keltern. Mit der Baumpresse aus dem Jahre 1923, die von Fritz Lackner vor dem Pressen immer „angedechtert“, also mit einer regelmäßigen Wassergabe dicht gemacht wird, dauert dies natürlich ein wenig länger. Nach dem Lesen bei den Hecken, beim Hausherren waren es diesmal Christine Lackner, Cornelia Schwarz, Karin Knonbauer und Petra Fröhlich, müssen die Trauben zum Pressort gebracht werden, wo sie zuerst gewogen werden müssen, um später die genauen Anteile jedem Winzer zuordnen zu können. Diese heikle Aufgabe hatte diesmal Christian Knonbauer. Nach dem Aufschütten auf das Pressblatt wurden die Trauben mit den Füßen von Oliver und Theresa Knonbauer sowie von Tobias Gubic getreten und in den „Kiebl“ geschaufelt. Danach werden die Pressscheiter auf den Pressdeckel gelegt. Anschließend wird der Pressbaum vorsichtig mit der Spindel und dem Senkstein so gesenkt, dass ordentlicher Druck erzeugt wird und der Traubensaft aus der Maische gepresst wird. Und da ist natürlich auch die Fachmeinung von Manfred Hödl und Heinz Wippel gut zu gebrauchen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt bis der Senkstein in der Luft hängt, der Saft langsam abfließen und in das Fass kommen kann. Als Belohnung wird der Tisch gedeckt und bei Backhendl der Tag noch einmal durchbesprochen. Ein frischer Zweckenfleck von Marianne Lenz darf als köstliche Nachspeise auch nicht fehlen. „Und vielleicht gibt es im kommenden Jahr eine kleine Feier, wenn der Pressbaum 100 Jahre alt wird“, freut sich Organisator Wolfgang Schwarz.
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