Kommentar

Revolution und keiner geht hin

Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin. Dieser Ausspruch des US-amerikanischen Dichters Carl Sandburg ist eine schöne Analogie für jene Energiespar-Revolution, zu der Florian Lugitsch die Bürgermeister der Region lud. Von 16 Gemeindeoberhäuptern, die zusagten, kam schließlich gar keines. So ist kein Krieg zu gewinnen und eine Revolution braucht halt auch mehr als nur den Revolutionsführer. Die sollten aber eigentlich die Bürgermeister sein. Sie gehen mit gutem Beispiel voran. Was die Verlässlichkeit betrifft, haben sie an diesem Abend ihre gute Beispielwirkung verspielt.
Davon abgesehen, dass es in der Region um ein Einsparpotenzial von locker eineinhalb Millionen Euro geht, erscheint die Tatsache, dass 16 Zusagen ausnahmslos nicht hielten, als der wohl bedenklichere Umstand. Ist den Gemeinden Energieeffizienz kein Anliegen? Wurden bereits alle Lichtpunkte der Gemeinde optimiert? Oder fühlen sich die Bürgermeister von der auf sie einfallenden Terminflut erschlagen und wollen niemanden kränken?
Schade um die schiefe Optik. Viele Gemeinden sind nämlich in der Reduktion ihres Energieverbrauchs vorbildlich unterwegs, haben ihre Beleuchtung bereits optimiert oder tun es sukzessive.
Vielleicht braucht es in Zukunft auch eine Reduktion des Lebensenergieverbrauchs der Bürgermeister. Ich unterstelle ihnen nämlich nicht Boshaftigkeit oder Desinteresse, sondern oft einfach nur Überlastung.
roman.schmidt@woche.at

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.