Boliviens Vielfalt entdecken
Während einer dreiwöchigen Reise lernte Lukas Schillinger Land und Leute kennen.
Vor zwei Jahren hat Lukas Schillinger aus Straden erste Kontakte nach Bolivien geknüpft. Damals hat im Rahmen eines Austauschprojektes ein Bolivianer im familiären Betrieb mitgearbeitet und Praxiserfahrung gesammelt. Im Gegenzug machten sich Ende Dezember vergangenen Jahres 15 Reisende aus der Südoststeiermark auf den Weg nach Bolivien.
„Als ich von der geplanten Reise hörte, wusste ich, dass ich unbedingt mitfahren möchte. So eine Chance musste ich einfach nutzen", erzählt der begeisterte Gemüsebauer. Die Organisation hatten das Regionalmanagement Steirisches Vulkanlandes und das Centro Cultural Ayopayamanta (CCA) in Bolivien übernommen.
Mit einem dicht gedrängten Terminplan entdeckte Lukas nicht nur die typischen Tourismusziele, sondern auch abgelegene Landesteile, und er lernte die Menschen des Landes kennen. „Es gab aber auch offizielle Termine mit Politikern. Außerdem waren wir im bolivianischen Fernsehen und sangen das Volkslied ,Peters Brünnele'. Für die Einheimischen war das sicher etwas ganz Spezielles", schmunzelt Lukas.
Quer durchs Land
Abstecher in die Stadt Cochabamba mit dem Besuch der Christusstatue gehörten ebenso zu den zahlreichen Programmpunkten wie der Ausflug in die Partnergemeinde des Vulkanlandes, Independencia. Auch ein Sightseeing-Trip in die Landeshauptstadt Sucre durfte nicht fehlen.
Besonders begeistert zeigte sich der Gemüsebauer angesichts der landesüblichen Kulinarik. Egal ob Quinoa oder Passionsfrucht, alles wurde mit Neugierde probiert.
Während der Reise stellten die zu überwindenden Höhenmeter und die verschiedenen Klimazonen die größten Herausforderungen für Lukas dar. „Mit Kopfschmerzen und mit dem Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen, muss man einfach rechnen. Die Höhenunterschiede sind enorm und für den Körper extrem belastend", erklärt der Weltenbummler.
Win-win-Situation
Ein Austausch zwischen den Kulturen war das Hauptziel der Reise nach Südamerika. Schlussendlich profitierten beide Seiten von der gegenseitigen Annäherung. Lukas erklärt: „Es werden beispielsweise Apfelkulturen in Bolivien angepflanzt. Hier können wir den Bauern wichtige Tipps geben. Im Gegensatz habe ich den Salatanbau in Terrassenform das erste Mal gesehen. Außerdem konnte ich Saatgut aus Bolivien mitnehmen. Wir lernen und profitieren dadurch voneinander." Auch weiterhin möchte Lukas den Kontakt zu den bolivianischen Bekanntschaften pflegen.
Auf die Frage, wie er die Mentalität der Menschen empfunden habe, antwortet der 25-Jährige gelassen: „Erstens muss man die europäische Pünktlichkeit ablegen. Es herrscht ein komplett anderes Zeitempfinden. Zweitens sind die Menschen sehr herzlich. Auch mit wenig Spanischkenntnissen entstanden die spannendsten Unterhaltungen."
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