GetFit4MentalHealth
Schule: Unterstützung zur psychischen Gesundheit
Mit dem Pilotprojekt "GetFit4MentalHealth" startet für 23 LehrerInnen ein Universitätslehrgang, der somit die psychische Gesundheit auch an Tiroler Schulen in den Fokus rückt. Was die LehrerInnen bei dem Kurs lernen und wie das Gelernte in den Unterricht eingebunden wird, erfahrt ihr hier.
TIROL. Allen Kindern und Jugendlichen in Tirol soll eine rasche und qualitätsvolle Hilfe in Sachen psychischer Versorgung zur Verfügung stehen, das ist das Ziel des Landes Tirol. Dazu werden verschiedene Maßnahmen in Angriff genommen.
Pilotprojekt "GetFit4MentalHealth"
Eine dieser Maßnahmen umfasst die Umsetzung des Pilotprojektes „GetFit4MentalHealth“. Gemeinsam von Gesundheits- und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, der Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie Innsbruck und Hall Kathrin Sevecke, der Fachbereichsleiterin der Klinischen Psychologie der Universität Innsbruck und Kursleiterin Manuela Gander und Josef Pallhuber, Schulqualitätsmanager in der Bildungsregion Mitte der Bildungsdirektion für Tirol, wurde das Projekt vorgestellt.
Das Pilotprojekt startete unter der Leitung der Medizinischen Universität (MUI) und der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie der Tirol Kliniken bereits in die Umsetzung. Es umfasst zwei aufeinander aufbauende Phasen: In einem Universitätslehrgang, der Ende November an der Universität Innsbruck anlief, werden 23 teilnehmenden Lehrkräften Grundlagen zur psychischen Gesundheit und psychischen Erkrankungen vermittelt, die Entstigmatisierung psychischer Störungen gefördert sowie Methoden zur Reflexion zu diesen Themen mit SchülerInnen erarbeitet. Nach Ende des Lehrgangs im März 2024 werden diese Lehrkräfte an ihren jeweiligen Schulen erstmals den Projektunterricht „Psychische Gesundheit“ im Rahmen des Regelunterrichts für ein Semester umsetzen. Finanziert wird das Projekt vonseiten des Landes Tirol im Rahmen der Wissenschaftsförderung mit rund 133.000 Euro.
„Mit dem Start des Projektes ‚GetFit4MentalHealth‘ soll in einem ersten Piloten ein Weiterbildungsangebot für Lehrkräfte inklusive des Projektunterrichts ‚Psychische Gesundheit‘ an Tiroler Schulen implementiert werden. Dadurch soll Belastungen und deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche frühzeitig entgegengewirkt werden“,
betont LRin Hagele.
Stärkung der psychischen Gesundheit
Durch die gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahren hat sich auch die Situation für viele Kinder und Jugendliche geändert. Die Belastungen stiegen an, sei es Pandemie oder Kriegsherde in der Welt.
Dass frühe psychische Probleme nachweislich psychische Störungen im Erwachsenenalter begünstigen, unterstreicht die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen.
"Mit dem Pilotprojekt ‚GetFit4MentalHealth‘ möchten wir frühzeitig ansetzen und bereits in den Tiroler Schulen das Bewusstsein für psychische Gesundheit bei den Schülerinnen und Schülern stärken“,
erläutert Klinikdirektorin Kathrin Sevecke.
Mit Unterstützung der Bildungsdirektion für Tirol wurden elf Pilotschulen in Innsbruck, Hall i.T., Jenbach, Wattens, Stams, Gries am Brenner und Fulpmes ausgewählt. Dort setzen jeweils zwei Lehrkräfte den Projektunterricht in vier Schulklassen der Sekundarstufe I, sprich zwei Klassen pro Lehrperson von der fünften bis zur achten Schulstufe, um. Diese Lehrkräfte absolvieren im Vorfeld eine vorbereitende Weiterbildung im Rahmen des universitären Hochschulkurses. Die dort gewonnenen Kenntnisse werden anschließend im Rahmen eines Schulhalbjahres in den Regelunterricht implementiert.
Was lernt man bei den Kursen?
Der Universitätskurs wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fachdidaktik der Fakultät für LehrerInnenbildung erstellt und findet einmal wöchentlich statt. Im Lehrgang lernen die TeilnehmerInnen grundlegendes Wissen zur psychischen Gesundheit sowie zu möglichen Störungsbildern bei Kindern und Jugendlichen. Auch über die psychosoziale Versorgungslandschaft wird informiert und die kritische Auseinandersetzung mit der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen.
Kursleiterin Manuela Gander erläutert weiter:
„Zusätzlich werden im Rahmen mehrerer Gruppendiskussionen aktuelle Herausforderungen für Lehrkräfte im Umgang mit belasteten SchülerInnen thematisiert. Dadurch sollen Lehrkräfte mehr Selbstwirksamkeit und Handlungssicherheit gewinnen.“
Pilotprojekt startet im Sommersemester 2024
Im Sommersemester 2024 werden die Lehrkräfte, die am Hochschulkurs teilgenommen haben, an ihren Pilotschulen die erworbenen Kenntnisse und Methoden in zwei Regelunterrichtsstunden im Monat umsetzen. Dabei deckt eine Lehrperson jeweils zwei Klassen aus zwei Schulstufen ab, sodass beide Lehrpersonen gemeinsam den Projektunterricht mit einer gesamten Sekundarstufe I der Schule umsetzen.
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