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Bilanz zum "Distanzunterricht"

Wie gingen die einzelnen Schulen vor und wie wurde der entstandene Distanzunterricht wahrgenommen? Eine Umfrage von Schulforscherinnen soll Aufschluss geben.  | Foto: Pixabay/kalhh (Symbolbild)
  • Wie gingen die einzelnen Schulen vor und wie wurde der entstandene Distanzunterricht wahrgenommen? Eine Umfrage von Schulforscherinnen soll Aufschluss geben.
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Im März diesen Jahres, genauer gesagt am 16. März 2020, wurde der Präsenzunterricht an allen österreichischen Schulen eingestellt. In einer Umfrage mit mehr als 500 SchulleiterInnen aller Schultypen wurden ein Stimmungsbild zum "Distanzunterricht" eingefangen. Die Ergebnisse konnten jetzt präsentiert werden. 

Umfrage zum "Distanzunterricht"

Die Herausforderungen, die auf auf die österreichischen Schulen im März zukamen waren enorm. Das komplette schulische Angebot in nur sehr kurzer Zeit umzustellen, erforderte besondere Strategien. Doch wie gingen die einzelnen Schulen vor und wie wurde der entstandene Distanzunterricht wahrgenommen? Fragen denen Livia Jesacher-Rößler und Esther Dominique Klein von der Arbeitsgruppe für Schulentwicklungsforschung und Leadership am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung im Projekt „COVID-19 – Herausforderungen und Chancen für die Schulentwicklung“ nachgingen. In einer Umfrage mit mehr als 500 SchulleiterInnen aller Schultypen in ganz Österreich, brachte man Licht ins Dunkel. 

Bildungsstandards aufrecht erhalten

Ein Ergebnis der Umfrage ergab das gemeinsame Ziel der Schulen: nämlich die Bildungsstandards, trotz dieser außergewöhnlichen Situation, aufrecht zu erhalten. 
Um dieses Ziel auch umsetzen zu können, stimmte man sich meist fach- oder jahrgangsweit ab, Kooperationsstrukturen innerhalb der LehrerInnen-Kollegschaft blieben auch während der Schulschließung meist aufrecht. 

Der Großteil der SchulleiterInnen nahm die Thematisierung und den Umgang ihrer Lehrkräfte an den jeweiligen Schulen in Österreich als eher positiv wahr.

„Negative Erfahrungen wurden vor allem in Hinblick auf die Infrastruktur berichtet. Insgesamt können wir festhalten, dass das Lernen und Lehren mit digitalen Medien und die damit zusammenhängenden pädagogisch-didaktischen Fragen als weniger herausfordernd wahrgenommen wurden als der Umgang mit der Situation rund um die technische Ausstattung“,

betonen die Schulforscherinnen.

Schulformen gingen unterschiedlich mit Situation um

Bei den Strategien im Umgang mit dem Distanzunterricht stechen vor allem die Neuen Mittelschulen hervor. 

„Dort wurden die Distanzunterricht-Strategien deutlich häufiger schul-, fach- und jahrgangsweit abgestimmt als in anderen Schulformen und insgesamt als positiv wahrgenommen."

Bei den Volksschulen wird das Gesamtbild weniger positiv eingeschätzt, hier sah man deutlich höhere Herausforderungen beim Lernen und Lehren mit den digitalen Medien.
Doch auch die Situation in sozialräumlich benachteiligten Standorten sah anders aus, wie die Umfrage ergab:

„Schulleiter_innen an sozial stark benachteiligten Standorten trauten ihren Schüler_innen und deren Eltern weniger zu, mit dem Distanzunterricht zurechtzukommen. Sie tendierten deswegen eher dazu, die Anforderungen herunterzufahren."

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