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Vegetationsperiode immer früher dran – Mehr Frostschäden

Frost auf den Blüten: in den letzten Jahren ein häufiger Anblick. Die Vegetationsperiode fängt immer früher an, ebenso wie der letzte Frost. | Foto: Pixabay/Myriams-Fotos (Symbolbild)
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  • Frost auf den Blüten: in den letzten Jahren ein häufiger Anblick. Die Vegetationsperiode fängt immer früher an, ebenso wie der letzte Frost.
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Aktuell erreichen Österreich äußerst kalte und trockene Luftmassen. Das merken wir auch hier in Tirol deutlich an den frostigen Nächten. Wie in den vergangenen Jahren müssen auch dieses Jahr Obstbauern um ihre Ernte zittern, denn der Klimawandel lässt die Vegetation immer früher erwachen. Eine unglückliche Paarung mit den frostigen Temperaturen, die meist kurz darauf folgen.

TIROL. Diese Entwicklung der frühen Vegetation wird im Zuge des Klimawandels immer häufiger beobachtet. Der letzte Tag mit nennenswertem Frost unter -2 Grad wird in den Landeshauptstädten im Schnitt zwischen Anfang März (in Linz, Wien) und Anfang April (Klagenfurt) registriert. In einem immer wärmer werdenden Klima tritt dieser Tag aber immer früher im Jahr auf.

„In den Jahren 1931-1960 passierte dies in den Niederungen im Schnitt gegen Ende März, heutzutage hingegen eher schon Mitte März“,

erklärt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at). Die Rekorde liegen in allen Landeshauptstädten zwischen Ende April und Mitte Mai. Nennenswerter Frost Anfang April ist also keine Seltenheit in Österreich.

Der Vegetationsbeginn hat sich in den letzten Jahren immer weiter nach vorne verlegt, genau wie der letzte Frost. | Foto: Ubimet
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Früherer Vegetationsbeginn

Nach einem sehr milden Spätwinter befinden sich die meisten Pflanzenarten aber heuer schon in einer sehr fortgeschrittenen phänologischen Phase, was die Gefahr für Frostschäden deutlich erhöht. Während die Vegetation in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts (1901-1960) in den meisten Niederungen erst Ende März / Anfang April erwachte, ist das im neuen Klimamittel (1991-2020) im Schnitt schon ein paar Wochen früher, bereits Mitte März, der Fall.

Der letzte Tag mit Tiefstwerten von weniger als -2 Grad im Winterhalbjahr im Verlauf der Jahre. | Foto: Ubimet
  • Der letzte Tag mit Tiefstwerten von weniger als -2 Grad im Winterhalbjahr im Verlauf der Jahre.
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Entscheidend für die Vegetation und die damit verbundene Frostgefahr ist die Geschwindigkeit dieser beiden Veränderungen. Denn diese ist unterschiedlich. Im Idealfall erwacht die Vegetation erst deutlich nach dem letzten nennenswerten Frost (zumindest im Durchschnitt).

„Doch im Zuge des Klimawandels wird die Differenz zwischen dem letzten Tag mit nennenswertem Frost und dem Vegetationsbeginn immer kleiner“,

berichtet Spatzierer. In manchen Fällen wird sie sogar umgedreht. Während beide Termine in Graz im Durchschnitt mittlerweile gleichzeitig auftreten, erwacht die Vegetation in Innsbruck im langjährigen Mittel schon ein paar Tage vor dem letzten markanten Frost. Die Gefahr, dass verspätete Wintereinbrüche die Vegetation mit Frost überraschen, nimmt also tendenziell zu.

Der Vegetationsbeginn und der letzte Frost im Laufe der Jahre in Graz. | Foto: Ubimet
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Frost über Ostern?

Während besonders in den kommenden drei Nächten noch verbreitet mit leichtem bis mäßigem Frost zu rechnen ist, nimmt die Frostgefahr ab dem Wochenende wieder ab. Das Osterwochenende verläuft schließlich bei vielen Wolken oft unbeständig und zeitweise nass, die Sonne zeigt sich meist nur ab und zu.

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