Grüne Tirol
"Primärversorgungszentren": Niederschwellige Anlaufstellen?
Das kränkelnde Gesundheitssystem verlangt nach einer neuen Denkweise, so die Grünen Tirol. Die Partei möchte im Landtag einen Antrag zu "Primärversorungszentren" stellen.
TIROL. Gesundheitssprecherin Petra Wohlfahrtstätter sieht vor allem den Aufbau des österreichischen Krankensystems als Problem. Dieses hätte Schlagzeilen wie Zweiklassenmedizin, lange Wartefristen, Fachärzte- und Pflegepersonalmangel als Folge.
Es würde wie an einem "Fließband" gearbeitet, so Wohlfahrtstätter. Die Politik mache die Regeln, die Krankenkassen kontrolliere die Finanzierung in wesentlichen Bereichen und die Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen kümmern sich um die Versorgung und PatientInnen nehmen diese entgegennehmen.
Es würde zwar nacheinander gearbeitet, aber zum Teil auch gegeneinander, so der Vorwurf der Grünen Gesundheitssprecherin.
Gesundheitspolitik früher ansetzen
Für die Grünen dürfe Gesundheitspolitik nicht erst im Rettungsauto beginnen. Es müsse viel früher angesetzt werden.
„Wir müssen die Gesundheitsförderung ausbauen, um die Krankheitslast zu senken“,
so der Appell Wohlfahrtstätter. Von der psychischen Gesundheitsvorsorge bei Kindern bis zur Prävention der Pflegebedürftigkeit im Alter müsse frühzeitig und mit mehr Mitteln ausgestattet gehandelt werden.
Primärversorgungszentren in Tirol?
Für diesen Ausbau wären die anstehenden Finanzausgleichsverhandlungen entscheidend. Für diese hofft Wohlfahrtstätter auf Strukturveränderungen, zu denen aus Sicht der Grünen auch sogenannten Primärversorgungszentren gehören. Darunter versteht man den Zusammenschluss mehrerer ÄrztInnen unter einem Dach gemeinsam mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe, die zusammen eine niederschwellige Anlaufstelle bilden.
„PVZ sind keine „Massenabfertigung“, wie manchmal behauptet wird, im Gegenteil: man kennt auch hier die Ärzt*innen und es gibt zusätzliche therapeutische Angebote. Durch die Wohnortnähe und die verlängerten Öffnungszeiten um die Tagesrandzeiten entlasten sie außerdem die Krankenhäuser“,
verteidigt Wohlfahrtstätter die Primärversorgungszentren.
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