GPA Tirol
Schulstart: Eine finanzielle Herausforderung
Die Teuerungen und die damit einhergehende Inflation können nicht mehr übersehen werden. Besonders hart trifft es zum anstehenden Schulstart Alleinerziehende, so die Gewerkschaft GPA Tirol. Sie warnt vor einer Armutsfalle.
TIROL. Knapp 1.800 Euro geben Eltern in Tirol jährlich für den Schulbesuch ihrer Kinder aus. Der Großteil dieses Betrags ist im September zum Schulstart fällig. Diese Summe zu stemmen, wird in den aktuellen Zeiten für einige Elternteile herausfordernder denn je. In diesem Zusammenhang besonders betroffen, wären Alleinerziehende Eltern, so die GPA Tirol, die vor einer Armutsfalle warnt.
Die Kosten zum Schulbeginn
Zum Schulbeginn stehen jedesmal einige Neuanschaffungen an. Seien es Schultasche, Schreib- und Malsachen oder Turnkleidung, die Kosten häufen sich. Für Eltern bei denen das Einkommen sowieso schon kaum reicht, würde das eine Existenzbedrohung bedeuten, so Verena Zisler, Frauensekretärin der Gewerkschaft GPA Tirol. Von dieser Existenzbedrohung wären vor allem alleinerziehende Frauen betroffen.
„Der wöchentliche Einkauf ist mittlerweile um fast 20 Prozent teurer geworden, überall steigen die Preise enorm an. Viele Menschen fürchten sich vor ihren nächsten Strom- oder Gasrechnungen. Und viele wissen nicht, wie sie die Schulsachen ihrer Kinder finanzieren sollen!“
Mehr finanzielle Unterstützung gefordert
Zwar wurde die Schulkostenbeihilfe mit dem 1. September 2022 angehoben, doch dies würde vielerorts nicht ausreichen, so Zisler. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem maximalen Netto-Einkommen von 1.600 Euro erhält beispielsweise 200 Euro. Dazu kommen noch einmal 100 Euro Schulstartgeld vom Bund. Bei einem dermaßen geringen Einkommen muss man allerdings davon ausgehen, dass ohnehin mehr als die Hälfte allein für die Miete weggerechnet werden muss. In der aktuellen Lage kommen auch noch die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise dazu. Für die GPA Tirol sind 300 Euro dabei einfach zu wenig.
Bildung darf nicht von den Finanzen abhängen
Leider gibt es in Österreich immer noch einen deutlichen Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und Armut. Kindern aus einkommensschwachen Familien ist das Erlangen eines höheren Bildungsgrades deutlich erschwert.
„Bildung darf nicht von der Geldtasche der Eltern abhängen. Die Politik ist hier in der Verantwortung, die Schulkosten für jene Kinder zu übernehmen, deren Eltern sie sich nicht leisten können.",
fordert in diesem Zusammenhang Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol.
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