Therapieeinrichtung
So geht es nach dem Eule-Aus weiter

TIROL. Wie Soziallandesrätin Fischer kürzlich verkündete, wird die Therapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Tirol neu aufgestellt. Es soll ein flächendeckendes, dezentrales und niederschwelliges Therapieangebot entstehen. 

Neuaufstellung der therapeutischen Versorgung

Die therapeutische Versorgung für Kinder und Jugendliche in Tirol wird neu aufgestellt. Doch wie wird dies in Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk, der Österreichischen Gesundheitskasse und den Tirol Kliniken aussehen? Zunächst einmal setzt man sich als Ziel, betroffenen Kindern, Jugendlichen und Eltern ein qualifiziertes, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenes Therapieangebot zur Verfügung zu stellen. Besonders durch ein enges Zusammenspiel zwischen den niedergelassenen Bereich und den Therapiezentren soll das Angebot flächendeckend sichergestellt werden.
Für das Projekt der Zusammenarbeit der Organisationen stellen das Land Tirol jährlich eine maximale Fördersumme in Höhe von 2,16 Millionen Euro und die Österreichische Gesundheitskasse 900.000 Euro bereit. In Kombination zu den Fördersummen des Landes Tirol und ÖGK werden auf Basis der vom Diakoniewerk vorgelegten Kalkulation die entstandenen Kosten über einen gemeinsamen Risikofonds getragen.

So geht es nach der Eule weiter

Die Neuaufstellung war vor allem notwendig, nachdem sich die Lebenshilfe Tirol entschloss, das Angebot der Therapieeinrichtung Eule einzustellen. Jetzt wurde die Chance genutzt, eine Qualitätsoffensive vorzunehmen. Für die betroffenen Familien wird das Angebot nahtlos und flächendeckend zur Verfügung gestellt. Neben den betroffenen Familien wurde auch die Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eule berücksichtigt. Das Diakoniewerk steht bereit, hier in Gesprächen mit den einzelnen Personen zu treten, um weitere Beschäftigungsmöglichkeiten abzuklären.

In den kommenden Wochen werden die nächsten Umsetzungsschritte gesetzt. Rechtzeitig sollen die betroffenen Familien informiert werden.

„Jetzt geht es in die Umsetzung. Die lückenlose Versorgung stand in den vergangenen Wochen im Vordergrund. Ich bedanke mich bei allen Partnern und freue mich nun auf die konkrete Umsetzung“,

so LRin Fischer abschließend.

Kritik seitens Liste Fritz

Kritische Stimmen zu der Thematik gibt es aus den Reihen der Oppositionspartei Liste Fritz. Für sie ist keine Verbesserung bei der neuen integrierten therapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen erkennbar. Zwar erkennen sie den Erhalt der Versorgung für entwicklungsgestörte und verhaltensauffällige Kinder an, jedoch würde der vorgestellte Entwurf, wie es nun weiter geht sehr viele Fragen offen halten. 

"Unklar ist, wie mit dem zur Verfügung gestellten Geld die Versorgung im bisherigen Ausmaß erfolgen soll. Unklar ist, welche Mitarbeiter die Versorgung und Betreuung durchführen sollen. Unklar ist, zu welchen Konditionen die Diakonie die Eule-Mitarbeiter übernehmen will. Unklar ist, ob alle rund 36.000 Betreuungsstunden auch weiterhin angeboten werden können“,

zählt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint auf.

Das Budget von maximal 3,06 Millionen Euro für die Arbeit der Kindertherapiezentren vom Land Tirol und und der Österreichischen Gesundheitskasse (0,9 Millionen), wäre niedriger als der Betrag, der derzeit anfällt, kritisiert die Liste Fritz weiter. 
Knapp 1,2 Millionen Euro würden fehlen. 
Dazu komme, das die "unabhängige Diagnostik" durch die Tirol Kliniken noch nicht einmal budgetiert ist.

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