Umwelt & Natur
Einige Tiroler Klimabündnisgemeinden im Porträt

Seit 25 Jahren im Gemeinderat, seit 2021 Bürgermeister: Johann Piegger aus Sistrans mit seiner Gemeinderatskollegin und e5-Teamleiterin Ulrike Umshaus. | Foto: © Klimabündnis Tirol
3Bilder
  • Seit 25 Jahren im Gemeinderat, seit 2021 Bürgermeister: Johann Piegger aus Sistrans mit seiner Gemeinderatskollegin und e5-Teamleiterin Ulrike Umshaus.
  • Foto: © Klimabündnis Tirol
  • hochgeladen von Michael Steger

Der Verein Klimabündnis Tirol ist Teil des größten kommunalen Klimaschutz-Netzwerks Europas. Die globale Partnerschaft verbindet mehr als 1.700 Gemeinden aus 27 Ländern in Europa.

TIROL. In Tirol sind das Land Tirol sowie 80 Gemeinden, 84 Betriebe und 51 Bildungseinrichtungen (Stand Mai 2022) dem Klimabündnis beigetreten und haben sich zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und zum Schutz des Regenwaldes verpflichtet.

Aufgaben einer Klimabündnis-Gemeinde

  • Ernennung eines Klimabeuftragten, der sich mit anderen Klimabeauftragten austauscht und fortbildet
  • Reduktion der Treibhausgasemissionen durch Umsetzung von konkreten Maßnahmen in den Bereichen Mobilität, Energie, Boden, Beschaffung & Ernährung sowie Klimawandelanpassung
  • Transparente Klimapolitik gegenüber der Bevölkerung durch Infoveranstaltungen, Websites, Gemeindezeitungen etc.

Sistrans gilt als Vorzeigemitglied

Die e5- und Klimabündnis-Gemeinde Sistrans möchte durch Photovoltaik, Wärmepumpen und einem eigenen Trinkwasserkraftwerk den Weg in die Energieunabhängigkeit schaffen. Aufgrund seiner Bemühungen wurde die Gemeinde als Klimabündnismitglied des Monats Mai 2022 gewählt.

Erzeugung von Strom durch Trinkwasser

Auf dem Weg zur Energieautonomie hat die Gemeinde selbst schon vorgelegt: Das Energieleitbild sieht vor, dass auf allen Gemeindegebäuden PV-Anlagen installiert werden. Schon geschehen ist das am Dach der Sporthalle und am Feuerwehrhaus. Seit 2014 betreibt Sistrans außerdem ein Trinkwasserkraftwerk. Dafür wird eine Quelle angezapft, die auf 1.400 Meter Seehöhe liegt. Auf dem Weg in die Sistranser Haushalte passiert das Wasser eine Turbine. Der erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist.

Kemater Einsatz für Indigene im Amazonasgebiet

Kematen in Tirol ist bereits seit 2010 Mitglied des Klimabündnisses. Seitdem setzt sich die 2.500 Einwohner zählende Gemeinde unter anderem für Organisationen der indigenen Bevölkerung Brasiliens im Amazonas ein, die nicht zuletzt durch illegale Rodungen des Amazonas-Regenwaldes besonders vom Klimawandel betroffen ist. Daher freut es die Klimabündnis-Gemeinde Kematen umso mehr, dass es ihr in einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit den brasilianischen Indigenen gelungen ist, ein Gebiet im Amazonas, anderthalbmal so groß wie Österreich, für diese Bevölkerungsgruppe zu sichern.

Die Gemeinde Kematen in Tirol unterstützt brasilianische Indigene im Amazonasgebiet, damit ihr dortiger Lebensraum durch illegale Rodungen nicht noch weiter zerstört wird. | Foto: Pixabay
  • Die Gemeinde Kematen in Tirol unterstützt brasilianische Indigene im Amazonasgebiet, damit ihr dortiger Lebensraum durch illegale Rodungen nicht noch weiter zerstört wird.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Chris W. Autumn

Maßnahmen des ersten Klimabündnistals Tirols

Das Stubaital gilt als das erste Klimabündnistal Tirols und hat als dieses bereits erste Maßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel:

  • Reduktion Individual- und Pendlerverkehr (Mitfahrbörse, E-Carsharing, Sozialtaxi, E-Bike-Verleih, …)
  • Ausbau des österreichischen Personennahverkehrs (ÖPNV)
  • Steigerung der regenerativen Energieerzeugung (Ausbau Fernwärme, Errichtung Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, Bürgerbeteiligungsmodell, …)
  • Informationsveranstaltungen für die Bewusstseinsbildung
  • Energieeinsparmaßnahmen beispielsweise mittels LED-Beleuchtung
  • Ausbau Ladeinfrastruktur als Gesamtkonzept für das Stubaital
Das Stubaital ist Tirols erstes Klimabündnistal. | Foto: Andre Schönherr
  • Das Stubaital ist Tirols erstes Klimabündnistal.
  • Foto: Andre Schönherr
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Einiges ist von den Tiroler Klimabündnisgemeinden bereits auf den Weg gebracht worden, vieles muss aber noch getan werden, auf dem Weg zur vollständigen Energieautonomie.

Mehr zum Thema auf MeinBezirk.at:

Tirol hat 17-PRO-BYKE Gemeinden – zwei davon im Bezirk
e5-Gemeinden bemüht um mehr Energieeffizienz
Grüne Mobilität am Wilden Kaiser
Stubaital wird erstes Klimabündnis-Tal Tirols
Reparatur Café in Volders

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.