Arbeitsmarkt
Arbeitskräftepotenzial von zugewanderten Personen nutzen
Ab 2024 soll es eine sogenannte "Onboarding-Stelle" zur Arbeitsmarktintegration für zugewanderte Personen geben. Das passende Konzept für eine gezielte Vermittlung an interessierte Betriebe wird aktuell noch ausgearbeitet.
TIROL. Die Arbeitslosenquote in Tirol lang im Juli bei 2,6 Prozent. Damit schneidet Tirol nach wie vor am besten von allen österreichischen Bundesländern ab. Doch gleichzeitig herrscht immer noch ein starker Fachkräftemangel. Dem möchte Arbeitslandesrätin Mair entgegenwirken. Das soll mit neuen Projekten, die zugezogene Personen, vor allem auch AsylwerberInnen, in den Arbeitsmarkt integrieren, geschehen.
Fachkräfte in unterschiedlichsten Bereichen gesucht
Eines der Projekte wird eine sogenannte Onboarding-Stelle für zugewanderte Personen als Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration sein. Zudem soll gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), der Wirtschaftskammer Tirol und der Tiroler Sozialen Dienste GmbH (TSD) ein Konzept entwickelt werden, um AsylwerberInnen effektiv an interessierte Betriebe vermitteln zu können.
Die Fachkräfte würde in verschiedensten Branchen fehlen, erläutert LRin Mair. Es betrifft den Tourismus aber auch die Bauwirtschaft oder den Gesundheitsbereich.
"Gleichzeit halten sich in Tirol viele, teils hochqualifizierte zugewanderte Personen auf, die gerne arbeiten würden. Mit der Einbeziehung dieser Menschen in den Arbeitsmarkt unterstützen wir nicht nur die Tiroler Wirtschaft, sondern setzen zusätzlich eine wichtige Integrationsmaßnahme.“
Was bietet die Onboarding-Stelle?
Die "Onboarding-Stelle" wird eine Anlaufstelle für zugewanderte Personen, die 2024 den Betrieb aufnehmen soll. Sie wird zielgerichtete, gegebenenfalls auch mehrsprachige, Betreuung und Beratung anbieten.
Angesprochen werden Personen mit Aufenthaltsrecht für Vertriebene, Asylberechtigte bzw. subsidiär Schutzberechtige, AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit sowie EU- und Drittstaatsangehörige mit freiem Arbeitsmarktzugang, die aufgrund sprachlicher Defizite und mangelnder Qualifizierung Probleme bei der Arbeitsmarktintegration aufweisen.
Für die Umsetzung des Projektes werden auf Antrag von LRin Mair insgesamt 800.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF+) bereitgestellt. Zusätzliche Mittel stellen das Land Tirol sowie das Arbeitsmarktservice Tirol (AMS) zur Verfügung.
„Erhebungen zeigen, dass aktuell rund 1.000 Personen in Tirol direkt von diesem Angebot profitieren würden. Menschen, die künftig den Arbeitsmarkt verstärken und damit einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten können“,
so LRin Mair.
Vermittlung an Betriebe
Noch in Arbeit ist ein Konzept, wie AsylwerberInnen unter Berücksichtigung des Ersatzkräfteverfahrens an interessierte Betriebe effektiv vermittelt werden können.
Das AMS unterstützt dabei die Betriebe in allen Fragen im Zusammenhang mit einer dafür notwendigen Beschäftigungsbewilligung.
„Ende Juli 2023 waren beim AMS Tirol insgesamt 8.271 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen zwar um 24 Prozent gesunken, im langjährigen Vergleich ist der Personalbedarf in Tirol jedoch weiterhin hoch. Daher begrüßen und unterstützen wir alle Initiativen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“,
betont auch AMS Tirol-Geschäftsführerin Sabine Platzer-Werlberger.
Die Anzahl der offenen Stellen ist in den letzten Wochen am meisten im Bereich der Beherbergung, in der Arbeitskräfteüberlassung, im Einzelhandel und in der Gastronomie gesunken. Gestiegen ist die Zahl der offenen Stellen allerdings im Gesundheitswesen und in den Alten- und Pflegeheimen.
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