ÖGB Tirol
Arbeitsmarktzahlen nach wie vor "verheerend"

„Ohne weitere Maßnahmen kann sich die Wirtschaft nicht oder nur sehr schwer erholen. Erklärtes Ziel muss es sein, eine drohende Sozialkrise abzuwenden", so der ÖGB Tirol-Vorsitzende Wohlgemuth. | Foto: ÖGB Tirol
  • „Ohne weitere Maßnahmen kann sich die Wirtschaft nicht oder nur sehr schwer erholen. Erklärtes Ziel muss es sein, eine drohende Sozialkrise abzuwenden", so der ÖGB Tirol-Vorsitzende Wohlgemuth.
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TIROL. Die Coronakrise ist noch nicht überstanden, die Situation auf dem Arbeitsmarkt sei nach wie vor verheerend, so der Tiroler ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth. Der Vergleich zu den Arbeitslosenzahlen 2020 hinke, war dies doch der "Höhepunkt der Krise", kritisiert er. 

"Nichts zu beschönigen"

Zwar zeigen die aktuellen Zahlen der AMS-Statistik, dass sich die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht erholt haben, allerdings wird dieser Vergleich aus den Reihen des ÖGB Tirol stark kritisiert. ÖGB Tirol-Vorsitzender Wohlgemuth mahnt, dass man den "Höhepunkt der Krise" in 2020 nicht mit der jetzigen Situation vergleichen könne. Es wäre eine Beschönigung der aktuell immer noch verheerenden Situation des Tiroler Arbeitsmarktes. Dramatisch sei vor allem der Anstieg der Langzeitarbeitslosen, die besonders von Armut gefährdet sind.

Frauen stark benachteiligt

Was sich aus den aktuellen AMS-Zahlen zudem lesen lässt: die Tourismusbranche kämpft nach wie vor stark mit der Krise. Besonders Frauen haben mit Jobverlust zu kämpfen. Von den insgesamt 29.960 Arbeitssuchenden in Tirol sind 16.421 Frauen.
Dass das Arbeitslosengeld bzw. die Notstandshilfe bei weitem nicht ausreicht, würde ein Blick auf die Zahlen zeigen: Der durchschnittliche Tagsatz des Arbeitslosengelds betrug im Vorjahr 33,40 Euro, bei der Notstandshilfe 29,50 €. Auch hier sind Frauen eindeutig im Nachteil, denn während Männer im Durchschnitt mit einem täglichen Arbeitslosengeld von 36,60 Euro rechnen konnten, liegt der Wert mit 30,5 Euro bei Frauen deutlich niedriger. Betrachtet man dies im Licht der Notstandshilfe, wird die Lage noch kritischer: Männer erhalten durchschnittlich 31,20 Euro täglich, Frauen 27,5 Euro.

Daher die Forderung des ÖGB Tirol: Das Arbeitslosengeld mit sofortiger Wirkung auf 70 Prozent Nettoersatzrate erhöhen. Zudem solle die Notstandshilfe zumindest bis zum Ende der Pandemie aufgestockt und garantiert werden. Außerdem sollte der Zugang zu Sozial- und Förderleistungen deutlich erleichtert werden.

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