ÖGJ Tirol
Berufsschulbereich hinkt hinterher – Hier muss sich was tun!
Die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) trat dieses Jahr erstmals als BerufsschülerInnenvereinigung (BSV) zur Wahl der LandesschülerInnenvertretung (LSV) im Berufsschulbereich an und konnte auf Anhieb die Stellvertretung und das 6. Mandat für sich gewinnen.
TIROL. Mit diesem Erfolg könnten die Lehrlinge künftig auf eine starke Stimme innerhalb der LandesschülerInnenvertretung Tirol bauen, so die ÖGJ.
„Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. Sie verdienen die bestmögliche Ausbildung – dafür wollen wir uns einsetzen“,
so Valentina Mark, die sich künftig gemeinsam mit Bianca Gassler für die Anliegen der rund 12.000 Berufsschüler:innen in Tirol stark machen will.
Berufsschulbereich hat sich nicht entwickelt
Technologien hätten sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, doch der Berufsschulbereich würde immer noch hinterher hinken, so die Kritik Gasslers.
"Tirols Berufsschulen benötigen dringend einen ‚Booster‘ in Sachen Modernisierung! Nur wer seine Ausbildung auf den modernsten Geräten und an den neuesten Maschinen absolviert, ist später auch wirklich fit für den Berufsalltag.“
Gassler möchte sich im Zuge ihrer neuen Funktion für eine generelle Aufwertung der Lehre einsetzen.
Auch die Lehrpläne sollten an die aktuellen Gegebenheiten und Herausforderungen angepasst werden. Denn in den Lehrplänen würde sich nach wie vor wenig zur Allgemeinbildung finden, wie zum Beispiel wie man eine Arbeitnehmerveranlagung erstellt.
"Dabei wäre gerade das für junge Menschen, die über sehr geringe Einkommen verfügen, ein großer Gewinn und auch für das spätere Leben von Belang. Aber auch über Versicherungs- und Mietverträge hört man in den Berufsschulen sehr wenig. Da werden wir uns für mehr Realitätsnähe einsetzen“,
ergänzt Mark. Einen ersten Erfolg für Lehrlinge konnte die ÖGJ kürzlich bereits verbuchen: Im Tiroler Landtag wurde der von Tirols ÖGB-Vorsitzendem Philip Wohlgemuth eingebrachte Antrag zur Schulsozialarbeit an den Tiroler Fachberufsschulen einstimmig beschlossen.
Rechtsanspruch auf Lehre mit Matura während Arbeitszeit
Wohlgemuth selbst fordert im Hinblick auf die Lehre mit Matura weitere Verbesserungen. Für junge Menschen wäre es enorm belastend, nach ihrer Vollzeit-Ausbildung im Betrieb und Berufsschule auch noch am Abend die Vorbereitungskurse für die Matura zu absolvieren.
"Ein 12-Stunden-Tag ist da schnell erreicht. Nur ein Rechtsanspruch auf Lehre mit Matura während der Arbeitszeit kann dieser Doppelbelastung entgegenwirken!“,
ist Wohlgemuth sicher. Die Möglichkeit eine Lehre in Kombination mit der Matura zu machen hat die Lehrausbildung für viele attraktiver gemacht, daher nutzen auch immer mehr junge Menschen in Tirol die Lehre als Karrieresprungbrett.
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