Bundesheer
Miliz bereitet sich für Einsatz vor (mit Video)
Vom zivilen Beruf in die Uniform: 330 Milizsoldaten bereiten sich niederösterreichweit für den Einsatz vor – 140 davon von der Jägerkompanie Tulln unter Hauptmann Anna Kaiser. In der Raab-Kaserne in Mauern werden sie derzeit ausgebildet.
TULLN / MAUTERN / NÖ / Ö. “Mit der Aufbietung der Miliz hat die politische Führung unter Bundesministerin Tanner sehr deutliche Zeichen gesetzt“, sagt Milizbeauftragter Generalmajor Erwin Hameseder.
Heute, Donnerstag, 7. Mai, besuchte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Generalstabchef General Robert Brieger die Milizsoldaten der Jägerkompanie Tulln in der Raabkaserne in Mauern. Und dort machte man sich ein Bild über die Vorbereitungen und die Ausbildung der Soldaten für den bevorstehenden Einsatz. Des weiteren bestellte Tanner im Rahmen eines Festaktes Hameseder für weitere fünf Jahre als Milizbeauftrgten des Bundesheeres. Und das alles fand unter Berücksichtigung der COVID-19-Sicherheitsmaßnahmen statt. Schon bei der Einfahrt wurde Fieber gemessen, die Atemschutzmasken mussten dabei schon angelegt worden sein. Die Soldaten hatten mittlerweile Aufstellung genommen.
Stationenbetrieb für die Milizsoldaten in der Raabkaserne Mautern - hier ein Einblick:
Sicherheit hat Priorität
Die aktuelle Krisensituation zeige die Wichtigkeit des österreichischen Bundesheeres, führte Hameseder zu Beginn des Festaktes aus, es diene in dem Fall der Sicherheit des zivilen Lebens und auch dem Wirtschaftsstandort Österreich. Doch dazu brauche es grundsätzlich die notwendigen personellen Ressourcen, aber auch „die entsprechenden Gesetzesänderung, um die sozialen Nachteile abzuschaffen“, so die Forderung von Hameseder.
„Wir betreten hier Neuland, ich bin auf den Erfolg gespannt und sehr optimistisch“,
führt Brieger über den bevorstehenden Einsatz der Miliz aus. Und er pflichtet Hameseder bei und meint, dass es bei der Ausrüstung des Bundesheeres und der Miliz Nachholbedarf gibt“. Zugleich wendet er ein, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wäre, dies zu besprechen, aber „die Sicherheit hat Priorität“.
Hauptmann Anna Kaiser, Kommandantin der Tullner Jägerkompanie bestätigt er, dass die Miliz flexibel und professionell und ein integraler Bestandteil des Bundesheeres sei. Fest stehe zudem auch, dass die 140 Soldaten nicht nur in Niederösterreich im Einsatz sein werden.
Zahlreiche Jubiläen stehen 2020 an, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, 25 Jahre Beitritt zur Europäischen Union, 75 Jahre Ende des zweiten Weltkrieges, 65 Jahre Unterzeichnung des Staatsvertrages.
„Und es war immer das Bundesheer, das an der Seite der Österreicher gestanden ist und zur Stelle war. Und auch immer um Kooperationen bemüht ist. Auch aus diesem Grund kann man von der Sicherheitsfamilie Niederösterreich sprechen“,
so Mikl-Leitner. Doch eines müsse schon bewusst sein, „es ist das erste Mal in der zweiten Republik, dass die Miliz eingezogen wird“, führt die Landeshauptfrau aus.
Von den Jeans in die Uniform
Sie haben einen zivilen Beruf und werden jetzt wieder in die Uniform schlüpfen und Polizei und Gesundheitsbehörden im Assistenzeinsatz unterstützen.
„Die Miliz zeichnet die Einsatzbereitschaft und das Engagement aus. Nicht umsonst wird die Jägerkompanie Tulln als schnelle Brigade bezeichnet“,
so die Verteidigungsministerin. Der Beitrag der Miliz sei von großer Bedeutung: „Wir werden unter Beweis stellen, was das österreichische Bundesheer kann und wie krisenfähig es ist. Die Soldaten werden für Sicherheit sorgen“, so Tanner, die mit einer aktuellen Umfrage aufwartet, nach welcher 62 Prozent der Meinung sind, dass das österreichische Bundesheer ein „Sehr Gut“ in Sachen Vertrauen bekommt.
"Die Jägerkompanie soll bis Ende Juli im Einsatz sein – so der Plan", führt Hauptmann Kaiser aus. Klar war von Beginn an, dass sie mit ihren Soldaten unterstützen wird. Doch bevor es so weit ist, werden Wissen und Fertigkeiten aufgefrischt: Im Stationenbetrieb zeigen Soldaten der Miliz, wie der Einsatz eines Pfeffersprays funktioniert, die Verteidigung, sollte jemand auf sie losgehen, aber es werden auch Fahrzeuge desinfiziert sowie ein Schusstraining absolviert.
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