Wasser sparen angesagt
Villachs Bauern kämpfen gegen die Trockenheit

Auf den Äckern hinterlässt die Trockenheit Spuren. Das gemeinsame Warten auf Regen geht weiter. | Foto: Adobe Stock
5Bilder
  • Auf den Äckern hinterlässt die Trockenheit Spuren. Das gemeinsame Warten auf Regen geht weiter.
  • Foto: Adobe Stock
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

Aufgrund des mangelnden Niederschlags haben auch die Landwirte in den Bezirken Villach Stadt und Villach Land mit trockenen Böden zu kämpfen.

VILLACH, VILLACH LAND. Der Grundwasserspiegel in Kärnten ist so niedrig wie noch nie. Seit etwa einem Jahr müssen Bauernhöfe im Lavanttal von der Feuerwehr mit Nutz- und Trinkwasser versorgt werden, weil Brunnen trocken liegen. "Sollte es im Lauf der kommenden Woche nicht ausgiebig regnen, wird es auch bei uns Probleme geben", weiß Friedrich Draxl, der in Oberwollanig und Rosegg sowohl Winter- als auch Sommergetreide anbaut: "Dank der Schneeschmelze zehrt mein Wintergetreide aktuell noch von der Restfeuchtigkeit. Aber wie viele Kollegen hoffe auch ich auf Regen!"

Landwirt Friedrich Draxl (rechts) aus Oberwollanig ist auch auf seinen Äckern in Rosegg mit der Trockenheit konfrontiert. | Foto: MeinBezirk.at
  • Landwirt Friedrich Draxl (rechts) aus Oberwollanig ist auch auf seinen Äckern in Rosegg mit der Trockenheit konfrontiert.
  • Foto: MeinBezirk.at
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

Nicht kaputt, aber verspätet

Auch wenn Urgetreide, Dinkel und Braugerste durch die Trockenheit nicht gleich kaputt werden, könnten sich Ernte und Heumahd heuer verspäten: "Vor 15 Jahren hätte ich gerade keine Zeit gehabt für ein Gespräch, weil ich mit meinem Traktor Getreide anbauen würde", gibt Draxl zu bedenken: "Jetzt müssen wir zuwarten, weil sich der Zyklus der Natur um etwa zwei Wochen verschoben hat. Früher gab es zu Allerheiligen den ersten Schnee und Minusgrade. Durch die Erderwärmung ist es jetzt bis Weihnachten mild, bevor der erste Schnee auf den warmen Boden fällt. Alles ist durcheinender geraten, auch die Trockenheit eine Folge des Klimawandels!"

Landwirt Franz Baumgartner aus St. Jakob stehen zum Glück drei Hof-eigene Brunnen zur Verfügung. | Foto: Privat
  • Landwirt Franz Baumgartner aus St. Jakob stehen zum Glück drei Hof-eigene Brunnen zur Verfügung.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Wind als Problemkind"

Auch wenn es in den Karawanken heuer ausgiebig geschneit hat, wird versickerndes Wasser auch hier immer rarer. "Das Problem begleitet uns schon seit Jahren. Hinzukommt, dass die immer stärker werdenden Winde unsere Böden zusätzlich austrocknen", betont Franz Baumgartner, der in St. Jakob im Rosental unter anderem Gerste und Weizen anbaut. "Wir Landwirte reagieren auf den Klimawandel, indem wir etwa den schönen Herbst ausnutzen. Aber im Frühjahr müssen wir mit dem zurechtkommen, was uns der Herrgott gibt", so Baumgartner, der dazu aufruft, ressourcenschonend mit der Natur umzugehen: "Viele haben keine Mittel, um in Bewässerung zu investieren. Ich bin in der glücklichen Lage, dass mir drei alte Brunnen zur Verfügung stehen."

Landwirt Christof Fritzer aus Ferndorf weiß, dass Bauern seit jeher erfinderisch sein müssen. | Foto: MeinBezirk.at
  • Landwirt Christof Fritzer aus Ferndorf weiß, dass Bauern seit jeher erfinderisch sein müssen.
  • Foto: MeinBezirk.at
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Müssen erfinderisch sein"

Auch Landwirt Christof Fritzer aus Ferndorf bestätigt, dass es in Österreich schwer ist, an Wasserbezugsrechte zu kommen: "Am Talboden im Unteren Drautal haben wir zum Glück einen recht hohen Grundwasserspiegel. Im Berggebiet ist es auch hierzulande viel zu trocken. In den kommenden zwei Wochen braucht auch mein Getreide dringend einen Schub Wasser, damit etwas weitergeht, sich die Ernte nicht verzögert!" Fritzer baut übrigens so gut wie alles an, experimentiert auch mit neuen Sorten wie etwa Soja ohne Bitterstoffe, Weiß- und Rotklee: "Wir Bauern müssen erfinderisch sein. Das mussten wir immer schon, um über die Runden zu kommen!"

Wenn es nicht bald regnet, dürfte sich die Ernte verzögern. | Foto: Adobe Stock
  • Wenn es nicht bald regnet, dürfte sich die Ernte verzögern.
  • Foto: Adobe Stock
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Von Jahr zu Jahr trockener"

Mit rund 15 Millionen Euro werden die Schäden, die die Kärntner Landwirte vergangenes Jahr aufgrund der Trockenheit erlitten haben, beziffert. "Die leise Angst, was heuer auf uns zukommt, bleibt", sagt Erich Roscher, Leiter des Referats Pflanzliche Produktion in der Landwirtschaftskammer Kärnten, denn es wird von Jahr zu Jahr trockener. Das bestätigt auch der Hydrographische Dienst in Kärnten. "Das Jahr 2022 war – ähnlich 2021 – ein noch trockeneres Jahr. Das Besondere dabei war, dass sich das Niederschlagsdefizit bis auf ein, zwei Monate, über das ganze Jahr hinweg zog", heißt es in der Auswertung.

Getreide braucht viel Wasser

Etwa 5.000 der insgesamt 17.000 landwirtschaftlichen Betriebe betreiben Ackerbau auf einer Gesamtfläche von über 60.000 Hektar. Mais, Soja und Getreide sind dabei die beliebtesten Pflanzen, die aber zum Gedeihen viel Wasser brauchen. Roscher: "Dieser Tage beginnen die Bauern mit dem Düngen des Wintergetreides. Nur wenn es tief wurzelt, kann es auch kurzfristige Trockenphasen unbeschadet überstehen. Sobald die Böden abgetrocknet sind, wird dann auch das Sommergetreide angebaut – und das braucht viel Niederschlag." Daher rät Roscher den Bauern, sich beim Anbau und bei den Pflegemaßnahmen nicht nur am Kalender, sondern "auch an den Wetterprognosen zu orientieren".

Wasser sparen ist angesagt

Hirse ist eine Pflanze, die gut mit Trockenheit umgehen kann, wird aber aktuell nur auf einer Fläche von etwa 500 Hektar angebaut. "Es ist auch eine Frage der Marktfähigkeit. Aktuell ist die Hirse vorwiegend für viehhaltende Betriebe als Futterzusatz interessant. Sollten die Temperaturen aber weiterhin so steigen, wird sie sicher auch bei uns beliebter werden." Nicht nur der mangelnde Niederschlag bereitet den Bauern Sorgen, auch die Grundwasser-Neubildung ist rückläufig. "Langfristig werden Gemeinden und das Land Maßnahmen setzen und wir uns alle überlegen müssen, wie wir mit unseren Wasservorräten umgehen", so Roscher abschließend.

Auf den Äckern hinterlässt die Trockenheit Spuren. Das gemeinsame Warten auf Regen geht weiter. | Foto: Adobe Stock
Wenn es nicht bald regnet, dürfte sich die Ernte verzögern. | Foto: Adobe Stock
Landwirt Friedrich Draxl (rechts) aus Oberwollanig ist auch auf seinen Äckern in Rosegg mit der Trockenheit konfrontiert. | Foto: MeinBezirk.at
Landwirt Franz Baumgartner aus St. Jakob stehen zum Glück drei Hof-eigene Brunnen zur Verfügung. | Foto: Privat
Landwirt Christof Fritzer aus Ferndorf weiß, dass Bauern seit jeher erfinderisch sein müssen. | Foto: MeinBezirk.at
Anzeige
0:39

Vernissage "Spiegel der Seele"
Kunst, die unter die Haut geht

Am 9. Mai 2025 um 18:00 Uhr lädt die Villacher Künstlerin Karin Küstner-Pohl zur Vernissage ihrer neuen Ausstellung "Spiegel der Seele" in die KK-Galerie in der Widmanngasse 24 ein. VILLACH. In ihren kraftvollen Werken – geprägt von der expressiven Sgraffito-Technik – geht es um mehr als Ästhetik: Es geht um den Dialog mit sich selbst, um Emotionen, Reflektion und das Unsichtbare im Inneren. "Spiegel der Seele"Musikalisch begleitet wird der Abend von Sonhild Mörtl und Christa Kuttin, die mit...

Anzeige
21. Gurktaler Speckkirchtag in Strassburg. | Foto: Bernhard Knaus
3

Genussland Kärnten präsentiert
Gurktaler Luftgeselchter Speck

Im ursprünglichen Gurktal wird eine ganz besondere Köstlichkeit produziert: der Gurktaler Luftgeselchte Speck. KÄRNTEN. „Unser Speck ist eine regionale Spezialität, denn seit Generationen trocknen wir ihn in frischer Höhenluft und geben ihm viel Zeit zum Reifen, damit er seinen zart-milden Geschmack bekommt. Da er nicht geräuchert wird, bleibt auch das typische Fleischaroma erhalten“, erzählt Johann Krassnig von der ARGE Gurktaler Luftgeselchter Speck. Das Fleisch wird mit Mischung aus Gewürzen...

Anzeige
Die Lagana-Küche lädt zum Brunch auf Kärntens schönster Flussterrasse.  | Foto: Lagana
4

Lifestyle-Brunch im LAGANA
Lässig ins Wochenende starten

In „Kärntens schönstem Wohnzimmer“ verwöhnt das LAGANA ab 17. Mai jeden Samstag mit einem exklusiven Lifestyle-Brunch. VILLACH. Den Beats von DJ David Lima auf der Flussterasse lauschen und sich dabei einen Brunchdrink gönnen: Der Samstags-Brunch „Trés Chic“ verwöhnt während der warmen Monate. „TRÈS CHIC“Aus der „Très chic Karte“ wählen die Gäste aus verschiedenen Á-la-carte-Gerichten mit französischem Charme. Das LAGANA-Küchenteam ließ der Kreativität freien Lauf, es warten raffinierte...

Anzeige
Jetzt für den Muttertag reservieren! | Foto: Gert Perauer
2

11. Mai
Muttertags-Frühstück im Seefischer

Zur schönsten Zeit, am schönsten Ort: Mit der Mama genussvoll in den Muttertag starten. Im Seefischer am Millstätter See wird an diesem Tag auf Wunsch sogar ein Champagner-Frühstück serviert. Es sind Momente, die verbinden: Genießen Sie ein Frühstück mit dem schönsten Blick auf den See! Am Frühstücksbuffet erwarten die Gäste Köstlichkeiten aus der Region, kleine Gerichte werden aus der Seefischer-Haubenküche frisch zubereitet und der Kaffee natürlich in allen gewünschten Kreationen frisch...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.