Schwerpunkt Lehre
Doppelt so viele offene Lehrstellen wie Lehrlinge

Alina Österreicher (viertes Lehrjahr) und Lehrlingsausbilder Robert Wenisch. | Foto: Daniel Schmidt
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Ende August waren 56 sofort verfügbare Lehrstellen und 27 Lehrstellensuchende beim AMS Waidhofen vorgemerkt.

BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Der Waidhofner Arbeitsmarkt ist im Aufschwung. Der Bestand an vorgemerkten Arbeitslosen im August 2022 mit 420 ist der niedrigste Wert seit dem August 1989 mit 372.

Überangebot an Lehrstellen

Dennoch gibt es großen Bedarf nach Lehrlingen. Laut Daten des AMS Waidhofen ist die Zahl der offenen Lehrstellen im Vergleich zum Vorjahr um 55,6 Prozent gestiegen. Waren im August 2021 noch 36 Lehrstellen verfügbar, so ist deren Zahl mittlerweile auf 56 geklettert. Während die Anzahl der offenen Lehrstellen in die Höhe schießt, ist die ohnehin geringe Anzahl an Lehrstellensuchenden auf 27 gesunken - bei 56 offenen Lehrstellen (sofort verfügbar). Es gibt also derzeit doppelt so viele Lehrstellen wie Lehrstellensuchende im Bezirk.

Arbeitslose ohne Ausbildung

Dabei würde es nicht an jungen Arbeitskräften im Bezirk fehlen: Laut AMS gab es bei den arbeitssuchenden Personen unter 25 Jahren in Waidhofen ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 17 Personen (oder +48,6%). Insgesamt würde es im Bezirk 152 arbeitslose Personen ohne Ausbildung geben. Diese haben weder eine Lehre abgeschlossen noch eine mittlere bzw. höhere Schule besucht. Für diese Personen wäre eine Lehre besonders interessant. Gerade eine abgeschlossene Ausbildung erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt massiv, und das Lehrstellenangebot ist so groß wie seit Jahren nicht mehr. Das Interesse an einer Lehre bleibt aber bescheiden.

Geburtenschwache Jahrgänge

Woran liegt es, dass so viele Lehrlinge fehlen? Das hat laut AMS-Geschäftsstellenleiterin Edith Palisek-Zach mehrere Ursachen: "Einerseits geht die Babyboomer-Generation demnächst in Pension bzw. ist bereits in Pension gegangen. Andererseits kommen gerade jetzt geburtenschwache Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt. Auch war der Stellenwert der Lehre in den vergangenen Jahren nicht besonders hoch. Wer die Wahl hatte, sich zwischen einer weiterführenden Schule oder einer Lehre zu entscheiden, hat die Entscheidung meist zugunsten der Schulausbildung getroffen. Hier ändert sich das Bild langsam, da die Lehre attraktiver gemacht wurde (Lehre mit Matura)", erklärt Palisek-Zach.

Wirtschaftsboom mit Folgen

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Betriebe „gewachsen“ sind. "Damit meine ich, dass die Anzahl der Mitarbeiter in den vergangenen Jahren gestiegen ist und sich aufgrund der guten Auftragslagen noch weiter vergrößert", so die AMS-Chefin. So gibt es die meisten offenen Stellen derzeit im Gesundheitsbereich, gefolgt vom Bau- und Baunebengewerbe, dem Handel und der Gastronomie. Mit Ausnahme des Gesundheitsbereichs handelt es sich zu einem überwiegenden Teil um Lehrberufe.

Frauen drängen in Lehre

Bei TE Connectivity in Dimling können aktuell alle Lehrstellen besetzt werden. "Wir bieten sehr gute Rahmenbedingungen und viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Außerdem bemüht sich TE Connectivity aktiv um zukünftige Lehrlinge. Der Aufwand für das Unternehmen, geeigneten Nachwuchs zu finden, hat sicher zugenommen", so Lehrlingsausbilder Robert Wenisch. Ein wichtiger Faktor dabei, offene Lehrstellen besetzen zu können, ist, dass immer mehr Frauen in technischen Berufen eine Lehre beginnen. "50 Prozent unserer technischen Lehrlinge sind junge Frauen", bestätigt Wenisch.

Versäumnisse rächen sich nun
Alina Österreicher (viertes Lehrjahr) und Lehrlingsausbilder Robert Wenisch. | Foto: Daniel Schmidt
AMS-Geschäftsstellenleiterin Edith Palisek-Zach | Foto: fotonovo.at

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