Erholungskurs
Krisen zeigen kaum Auswirkungen am Waidhofner Arbeitsmarkt
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Waidhofner Arbeitsmarkt scheinen vorläufig überwunden und negative Folgen der Sanktionen im Zuge des Einmarsches Russlands in der Ukraine noch nicht spürbar. Der Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt ungebrochen.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. „Wir haben eine gute Ausgangslage, um die großen Herausforderungen zu meistern, die der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegenüber Russland nach sich ziehen können“, so die Geschäftsstellenleiterin des AMS Waidhofen, Edith Palisek-Zach.
Erster Überblick
Ende des ersten Quartals 2022 sind im Bezirk 485 Personen arbeitslos – ein Minus von 25,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 145 Personen nutzen das Aus- und Weiterbildungsangebot des AMS. Somit sind Insgesamt 630 Personen beim AMS Waidhofen/Thaya vorgemerkt.
Gegenüber dem Vorjahreswert ist dies ein Minus von 172 Personen (oder –21,4 %). Frauen (-32,5%) profitieren von der guten Arbeitsmarktlage derzeit stärker als Männer (-21,1%).
Folgen des Kriegs in der Ukraine
Russland und die Ukraine stellen vor allem für die metallverarbeitende Industrie und die Maschinenindustrie aber auch für den Handel wichtige Exportmärkte dar. Insgesamt gehen rund 1,5 Prozent aller niederösterreichischen Exporte in diese Regionen. Im ersten Halbjahr 2021 (letztverfügbare Werte) hat der Wert der Ausfuhren der Betriebe in diese beiden Länder rund 170 Millionen Euro betragen.
Geflüchtete dürfen arbeiten
Derzeit sind die Effekte des Krieges und der Sanktionen gegenüber der russischen Föderation am Arbeitsmarkt aber noch nicht spürbar, mittelfristig wird sich das ändern.
Die gesetzliche Voraussetzung für eine Anmeldung beim AMS ist die polizeiliche Registrierung und der Besitz eines Ausweises für Vertriebene, der den Zugang zum Arbeitsmarkt erlaubt.
„Wir sind gut vorbereitet, um die Betroffenen so rasch wie möglich zu unterstützen. Sobald sie Zugang zu unseren Services haben, werden wir ihre Kompetenzen erheben, ihnen Deutschkurse und andere benötigte Schulungen ermöglichen und sie auf freie Stellen vermitteln.“
Edith Palisek-Zach
Um in einem Unternehmen arbeiten zu können, müssen die Arbeitgeber für die Ukrainer eine Beschäftigungsbewilligung beim AMS beantragen.
Erfolge im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit
Intensive Betreuung und Vermittlung stehen im Zentrum der Aktivitäten im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit. Der Bestand konnte gegenüber dem Vorjahresmonat um 54,9 Prozent reduziert werden. Aktuell sind 60 Personen länger als zwölf Monate ohne Beschäftigung. Im März 2019 waren es noch 120 Personen im Bezirk. Somit beträgt die Reduzierung im Vergleich zum März 2019 (vor der Pandemie) genau 50 Prozent.
Starke Nachfrage nach Arbeitskräften
Der starke Personalbedarf der Wirtschaft im Bezirk hält weiter an. Aktuell sind beim AMS Waidhofen 305 offene Stellen von den Betrieben des Bezirkes gemeldet. 249 davon sind sofort verfügbar. Ein Plus von 60,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Den sechs Lehrstellensuchenden stehen insgesamt 108 offene Lehrstellen (6 davon sofort verfügbar) zur Verfügung.
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