K.O.-Tropfen auch am Land

"Filmriss" durch K.O.Tropfen, auch im Bezirk Weiz ein
Thema. Vorsicht ist angebracht.

Nicht nur in Großstädten wie Graz, sondern auch im Bezirk Weiz gibt es immer wieder Vorfälle, bei denen der Verdacht auf Verabreichung von sogenannten K.O.-Tropfen in Lokalen oder bei Festen besteht. Selbst in kleineren Gemeinden gab es schon solche Fälle.
Der 16jährige Ines wurden in einem Lokal KO-Tropfen verabreicht: "Ich war mit Freunden Geburtstag feiern und hab mit dem Geburtstagskind angestoßen, und von ungefähr 23 Uhr weg weiß ich nichts mehr, nicht einmal Bruchteile. Ich bin um 2 Uhr nachts wieder zu mir gekommen. Meine Freundin hat mir dann erzählt, was los war."
K.O.-Tropfen sind farb- und geruchlos, der salzig-seifige Geschmack ist nicht wahrnehmbar, wenn die Tropfen in ein Getränk gemischt wurden. Überdosierungen führen zu Beeinträchtigung der Motorik, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Bewusstlosigkeit und Herz-/Kreislaufversagen. Die leichteren Auswirkungen von K.O.-Tropfen gleichen denen eines Vollrausches, darum glauben Betroffene oft, den Filmriss durch Alkoholkonsum selbst hervorgerufen zu haben.

Aufmerksamkeit statt Panik
Panik ist nicht angebracht, doch sollte man ein wenig Vorsicht walten lassen. So sollten keine offenen Getränke angenommen werden, besser greift man zu Getränken in original verschlossenen Flaschen. Getränke soll man nie unbeaufsichtigt stehen lassen, gut ist, mit der Hand die Galsöffnung abzudecken. Wenige Sekunden Unaufmerksamkeit reichen, um jemanden zu ermöglichen, K.O.-Tropfen ins Glas zu geben.

Im Ernstfall: Hilfe holen
Bei plötzlicher Übelkeit oder Schwindel sollte man nicht still und heimlich auf die Toilette verschwinden, sondern sich an Freunde oder das Barpersonal wenden und um Hilfe bitten. Schnelles Handeln ist wichtig, denn abgesehen von der notwendigen Hilfeleistung sollte so schnell wie möglich ein Bluttest durchgeführt werden, nachweisbar ist die Droge nämlich nur wenige Stunden. Eine Anzeige bei der Polizei sollte ebenfalls erfolgen.

Diese Empfehlungen gibt die Fachstelle für Suchtprävention - VIVID:


Pass auf deine Getränke auf

Nimm kein offenes Getränk von Leuten an, die du nicht kennst. Auch bei Freunden oder Partybekanntschaften: Nimm nur Getränke an, deren Weg du vom Tresen an verfolgt hast. Im Zweifelsfall auf einen Drink verzichten oder nur verschlossene Flaschen annehmen.
Lass dein Getränk nicht unbeobachtet stehen. Wenn doch, lieber ein neues Getränk bestellen. Macht untereinander aus, dass ihr gegenseitig auf eure Gläser aufpasst.
Trinke nicht zu viel Alkohol. Im Vollrausch bist du auch ohne K.O.-Tropfen leichter angreifbar. Wenn du betrunken bist, kannst du viele Situationen nicht mehr gut einschätzen.

Wenn sich die Welt plötzlich dreht: Hilfe holen

Wenn dir plötzlich schwindlig oder schlecht wird, sprich deine Freundinnen an und bitte sie um Hilfe. Das gleiche gilt, wenn du ohne Grund auf einmal völlig enthemmt oder extrem euphorisiert bist.
Wenn du Hilfe brauchst und allein unterwegs bist, wende dich an das Personal. Geh immer dorthin, wo auch andere Menschen sind.
Vertraue deinem Instinkt: Wenn du dich in einem Club oder auf einer Party nicht sicher fühlst, dann gehe lieber.

Zusammen kommen, zusammen feiern und zusammen gehen
Der beste Schutz ist, nicht allein unterwegs zu sein. Wenn du mit Freundinnen und Freunden ausgehst, dann besprecht vorher, dass ihr aufeinander achtet und euch gegenseitig im Auge behaltet. Wenn du mit Freundinnen ausgehst, dann geht auch gemeinsam wieder nach Hause. Wenn eine von euch früher nach Hause geht, dann sagt euch gegenseitig Bescheid. Wenn ihr euch in einem Lokal oder auf einer Party unwohl fühlt oder nicht sicher, dann geht lieber. Passt gegenseitig auf eure Getränke auf.

Im Ernstfall: Hilfe holen
Kümmere dich um deine Freundin, wenn es ihr plötzlich schlecht geht oder schwindlig wird. Lass sie nicht alleine. Das gleiche gilt, wenn du das Gefühl hast, dass sie ungewöhnlich euphorisiert oder enthemmt ist und nicht mehr für ihre Sicherheit sorgt.
Wenn deine Freundin bewusstlos wird oder plötzlich nicht mehr ansprechbar ist, dann rufe sofort den Notarzt. Wenn du alleine überfordert bist, dann bitte andere Menschen um Hilfe. Sag dem Personal Bescheid und bitte sie, den Notarzt zu rufen. Lass deine Freundin auf keinen Fall alleine.
Der Notruf für Polizei (133) und Rettung (144) funktioniert kostenlos von jedem Telefon, auch von Handys ohne Guthaben.

Lieber einmal umsonst nachfragen
Wenn dir auf einer Party jemand auffällt, der oder die benommen und orientierungslos ist, dann sprich denjenigen an. Frag, ob alles in Ordnung ist, mit wem er oder sie unterwegs ist, ob du Hilfe holen oder jemanden anrufen sollst.

Mehr: Fachstelle für Suchtprävention - Vivid

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