Zeitzeugengespräche
300 Mal wurde Geschichte bereits lebendig gemacht
Ingrid wurde in der Volksschule von einer Lehrerin abwertend als Kind eines KZ-lers bezeichnet und sogar beschimpft. Nun war aber für Ingrid Portenschlager, Zeitzeugin der 2. Generation, ein großer Tag in der MS Markt Hartmannsdorf gekommen. 37 Schüler und sechs Lehrkräfte folgten aufmerksam ihren Erzählungen.
MARKT HARTMANNSDORF. Sie berichtete über das Leiden und die Grausamkeiten, die ihr Vater Ernst Reiter im KZ-Flossenbürg erduldete. Er erhielt dort die Häftlings-Nummer 1935. Ernst Reiter wurde am 6. September 1938 in Graz wegen Wehrdienstverweigerung verhaftet.
Esther Dürnberger, Referentin vom Verein Lila Winkel, moderierte die zwei Schulstunden dauernde Veranstaltung, welche gleichzeitig die 300. im Bezirk war.
Das Buch der Erinnerungen
Ein Lehrer schrieb im Dezember 2022 in das Buch der Erinnerungen, welches am Ende der Veranstaltung durch die Reihen gereicht wird: "Ich freue mich jedes Jahr auf das Zeitzeugengespräch. Die gewinnende Art von Frau Portenschlager berührt mich immer wieder. Aus meiner Sicht war die Brücke in die Jetztzeit besonders wertvoll. Für den Schulalltag war die Bezugnahme auf Mobbing in Verbindung mit den realen Folgen von Ausgrenzung und Diskriminierung ganz wichtig. Ich hoffe sehr, dass diese Geschichte weitergetragen wird und so am „Leben“ bleibt."
Durch die Ausstellung "Lebendige Geschichte", die noch bis zum 20. Jänner 2023 in der Schule zu sehen ist, wurden die Schülerinnen und Schüler sehr gut auf das Zeitzeugengespräch vorbereitet.
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