Aus für Lehre für Asylwerber

Der junge Syrer Bilal Shahaby berät als Lehrling Kunden. Seit zwei Jahren arbeitet er beim Kaufhaus Reisinger in Passail. | Foto: Kaufhaus Reisinger
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Die Regierung hat entschieden: Es gibt ein klares Aus für die Lehre von Asylwerbern. Im letzten Sommergespräch hat die WOCHE mit Betrieben aus dem Bezirk, dem AMS, der WKO, mit einem Flüchtling und dem Verein "Miteinand im Almenland" über Asylwerber in der Lehre diskutiert. Nun hat die Regierung den Erlass zurückgenommen – Asylwerber dürfen zukünftig keine Lehre mehr beginnen, bereits angefangene Lehren können abgeschlossen werden. 

Zehn Betriebe im Bezirk

Beim letzten Sommergespräch diskutierten Betriebe aus dem Bezirk, die einen Asylwerber als Lehrling aufgenommen hatten, über Chancen und Herausforderungen. Die Stimmung in den Betrieben war sehr gut: Das Kaufhaus Reisinger, Strobl Bau - Holzbau, Fliesen Berling, die Bäckerei Wachmann, eine Kfz-Werkstätte und das Hotel Teichwirt haben ihre Erfahrungen geschildert. Insgesamt haben derzeit rund zehn Betriebe im Bezirk ein Lehrverhältnis mit Asylwerbern.

Stimmen aus dem Bezirk

Andreas Reisinger führt in Passail das Kaufhaus Reisinger und beschäftigt derzeit 47 Mitarbeiter. Seit rund zwei Jahren beschäftige er einen Syrer als Lehrling. "Es ist in Weiz schwierig, Mitarbeiter zu gewinnen. Wir haben ein attraktives Angebot – Lehre mit Matura und diverse Weiterbildungsmöglichkeiten –, aber es ist aufgrund der Arbeitsmarktlage schwer, jemanden zu finden", schildert Reisinger seine Situation. Die Entscheidung der Regierung nehme dem Unternehmer eine wichtige und gute Möglichkeit.
Paul Wachmann führt eine Bäckerei in Weiz und hat hier bereits seinen zweiten Asylwerber als Lehrling aufgenommen. Der junge Syrer sei eine große Bereicherung für den Betrieb. "Es wäre für uns wichtig, dass er bleiben kann, da einer unserer Mitarbeiter bald in Pension gehen wird und wir die Stelle nachbesetzen müssen", erklärt Wachmann. Er verstehe aber auch die Entscheidung der Regierung, da ein Umgehen des Asylrechts nicht die richtige Lösung sei. "Das Asylrecht sieht nicht vor, dass Asylwerber eine Lehre machen. Es gibt derzeit rund 8.000 anerkannte Flüchtlinge unter 25 Jahren, die zu einer Lehre berechtigt sind", sagt Bürgermeister und Nationalrat Christoph Stark. Zentral sei für ihn die schnelle Abwicklung der Asylverfahren – dann würde sich die Frage nach der Lehre für Asylwerber gar nicht stellen. Diese Meinung teilt auch Erich Hafner, Bezirksparteiobmann der FPÖ: "Asylbescheide sollen nicht erst nach Jahren ausgestellt werden. Die Entscheidung der Regierung ist sinnvoll, da keine falschen Hoffnungen gemacht werden", so Hafner. Nach einem positiven Bescheid könne eine Lehre begonnen werden.

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