Blick Richtung Herbst
Der „Kulturpakt Gleisdorf“ hat zu einer kuriosen Entwicklung in der Themenbearbeitung geführt und bringt höchst unterschiedliche Kräfte in ein Wechselspiel.
Die Kunsthistorikerin Sigrid Meister, in Gleisdorf für das MiR (Museum im Rathaus) zuständig, hat nun erste Entscheidungen für den kommenden Herbst getroffen. Das Museum wird vorerst zwar weiter als offene Galerie geführt, soll aber zwischendurch auch Fragen der Geschichtsbearbeitung gewidmet sein.
So steht nun fest, daß es im Zeitraum September-Oktober 2014 eine komplexe Kooperation geben wird. Da ereignet sich einerseits das aktuelle Gleisdorfer Kunstsymposion, flankiert von zwei wichtigen Ausstellungen. Da wird andrerseits die „Lange Nacht der Museen“ stattfinden.
Dazu gibt es eine historische Hintergrundfolie: 100 Jahre Schüsse von Sarajevo und der Erste Weltkrieg als das große Schlüsselereignis des Zwanzigsten Jahrhunderts. Darauf wird sich eine Ausstellung mit Werken des bosnischen Künstlers Radenko Milak beziehen.
Weitere Akzente kommen von den serbischen Kunstschaffenden Jelena Juresa und Selman Trtovac.
Zu diesem bedeutenden historischen Datum und seinen Konsequenzen fragt Meister nach einigen Grundlagen des heutigen Blühens der Region. Das wurzelt ganz wesentlich im Handwerk, in der konsequenten körperlichen und geistigen Arbeit inspirierter Menschen.
Dieses Thema sieht auch Katharina Lagler vom Gleisdorfer City-Management als relevanten Bezugspunkt. So kristallisiert sich eine Themenstellung heraus, in der Wirtschaft und Kultur gemeinsame Aufgabenstellungen finden können.
Also wird der Herbst 2014 im MiR (Museum im Rathaus) einerseits ein paar historische Dimensionen des 20. Jahrhunderts ausleuchten, andrerseits diese Ära zu unserer Gegenwart befragen und so einen Themenschwerpunkt für 2015 herausarbeiten. Der soll sich wesentlich um den Bereich Handwerk drehen.
Dieser Fokus wird, wie angedeutet, für Kultur und Wirtschaft gemeinsame Aufgabenstellungen bringen, wird das Museum als Angelpunkt kulturellen Geschehens neu definieren und wird überdies das regionale Geschehen zu Europa in Beziehung setzen.
Das verweist auf eine Haltung, der sich im Gemeinwesen eigentlich viele Menschen anschließen sollten: Die Vergangenheit deuten, die Gegenwart verstehen, die Zukunft mitverantworten. Und zwar in einem merklich größeren Zusdammenhang als bis zum Tellerrand blickend.
+) Siehe dazu auch ergänzend den Beitrag „Wirtschaft und Kultur“: [link]
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