Die Sucht macht die Lust zur Last

Karoline Prünster vom Verein b.a.s betreut in Weiz eine Beratungsstelle für Suchtkranke und Angehörige. | Foto: Sonja Roffeis
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Die b.a.s Beratungsstelle in Weiz bietet Rat und Hilfe für Betroffene und ihre Angehörigen.

"Sucht macht Lust zur Last" – ein Sprichwort von Manfred Hinrich, das treffender nicht sein könnte. Von einer Abhängigkeit spricht man, wenn der Konsum von bestimmten Substanzen Vorrang vor anderen Verhaltensweisen hat. Statistisch gesehen kann dies vor allem in der Weihnachtszeit zum Problem werden.
Sucht im alltäglichen Sprachgebrauch beschreibt ein Verhaltensmuster, das mit einem unwiderstehlichen, wachsenden Verlangen nach einem bestimmten Gefühls- und Erlebniszustand beschrieben wird. Der Verein "b.a.s" (kurz für betrifft Abhängigkeit und Sucht) betreut in Weiz eine Beratungsstelle für Betroffene und deren Angehörige. Das Angebot der Beratungsstelle bietet Beratung und Begleitung von Betroffenen bis hin zur Suche nach passenden Therapiemöglichkeiten. Angehörige von Abhängigen fühlen sich oft machtlos und wissen nicht, wie sie helfen können. "Gerade wenn der Betroffene nicht die Kraft hat, Hilfe zu suchen, ist es wichtig, die Angehörigen gut zu betreuen. Sie leiden oftmals stärker unter der Abhängigkeit ihres Angehörigen als angenommen. Dadurch, dass viele Substanzen nicht nur legal, sondern auch weitgehend akzeptiert und gesellschaftsfähig sind, ist der Grad zwischen unbedenklichem und schädlichem Konsum oft schmal", schildert Karoline Prünster vom Verein "b.a.s". Pathologisches Glücksspiel sowie illegale Substanzen kommen im Bezirk Weiz auch vor, allerdings wesentlich seltener als Alkohol. "Das 2015 in Kraft getretene Glücksspielgesetz hat die Situation für Betroffene verbessert, vor allem weil es Konsumenten besser schützt als das alte Gesetz" erklärt Prünster. Besonders wichtig sei außerdem, sich vor Augen zu halten, dass eine Sucht eine Erkrankung ist, die wie andere chronische Krankheiten professioneller Behandlung bedarf.

Alkohol als großes Problem im Bezirk

Das Problem mit dem die Beratungsstelle des b.a.s im Bezirk Weiz am häufigsten konfrontiert ist, ist der missbräuchliche Konsum von Alkohol. "Alkoholabhängigkeit zu erkennen, einzugestehen und zu behandeln ist oftmals sehr schwierig weil der bereits schädliche Konsum sehr lange gut geht! Dazu kommt, dass die Anforderungen an die Menschen immer größer werden und viele sich auf anderem Wege nicht, oder nicht mehr ausreichend enstpannen können und dann zur Flasche greifen!" so Prünster.  Auch die Corona-Pandemie wirkt sich auf das Suchtverhalten der Menschen aus. So können Zeiten des Lockdowns gleichermaßen Fluch und Segen sein. Geschlossene Spielhallen und Bars können dazu beitragen, dass Menschen die Problematik hinter ihrem Konsum erkennen und sich Hilfe suchen. Andererseits ist eine Sucht fast einem Bedürfnis gleichzusetzen das befriedigt werden muss - wenn diverse Lokalitäten geschlossen sind dann auf anderen Wegen als normal. "Mit den Maßnahmen einhergehende finanzielle und familiäre Probleme können aber auch die Situation verschlimmern, das ist ganz individuell! So wie alle Fälle mit denen wir hier konfrontiert sind individuell und teilweise auch sehr komplex sind!" erklärt Prünster.
Zusätzlich zur Suchtberatung arbeitet das Team des b.a.s auch in enger Zusammenarbeit mit Weiz sozial und anderen Einrichtungen. Das Angebot an Hilfestellung im Bezirk Weiz ist sehr vielfältig und flexibel, sodass jeder Betroffene genau die Hilfe erhält die er braucht.
Sich trotu aller Hemmungen Hilfe zu suchen ist nicht nur in Zeiten wie diesen sondern immer wichtig um die Freude am eigenen Leben zurück zu gewinnen. Sich eine Sucht einzugestehen ist der erste Schritt aus ihr heraus!

Kontakt
Die Beratungsstelle in Weiz befindet sich in der Franz Pichler Straße im dritten Obergeschoß des Bfi-Gebäudes. Während der Journaldienst Zeiten immer Mittwochs zwischen 9- 1 Uhr können Betroffene und Angehörige auch unangemeldet vorbeikommen und einen Termin vereinbaren. Für alle die zuerst telefonisch Kontakt aufnehmen möchten steht Frau Mag. Karoline Prünster unter 0664/8368308 zur Verfügung.

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