Vifzack 2024
Frischer Wind aus Passail für heimische Landwirtschaft
Sechs trendige Leuchtturmprojekte steirischer Bäuerinnen und Bauern zeigen, wie man mit viel Kreativität die Zukunft der Höfe gestalten kann. Aus dem Bezirk Weiz hat es ein Passailer Hof unter die Top sechs geschafft.
PASSAIL. „Der Innovationspreis 'Vifzack 2024' zeigt eindrucksvoll, dass steirische Bäuerinnen und Bauern mit viel Mut und voller Elan aus ausgereiften Ideen trendige Leuchtturmprojekte erfolgreich umsetzen und so trittsicher die Zukunft ihrer Höfe gestalten“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher bei der Präsentation der sechs Bestplatzierten des Agrarinnovationspreises in der Steiermärkischen Sparkasse Mitte Jänner.
Die Vielfalt der Vorzeigeprojekte des Vifzack 2024
- Farmfluencer zeigen der WWW-Welt ihr Hofleben (Passail)
- Da lachen die Hühner – der europaweit erste mobile Geflügelmaststall (Krusdorf)
- Tofu, der „eingesteirerte“ Trend aus einer Hand (Gnas)
- Feuer und Flamme aus dem Vulkanland mit maßgeschneiderten Grill- und Backofenholz (Hatzendorf)
- Bunte Eier von Huhn und Wachteln – wo kein Ei dem anderen gleicht (Gnas)
- Mit Aquafarm und Gemüse den stillgelegten Elternhof wiederbelebt (Timmersdorf)
„Diese Leuchtturmprojekte haben Signalwirkung und machen den Berufskolleginnen und -kollegen Mut, Trends aufzugreifen und spornen sie an, Neues im Einklang mit der gesellschaftlichen Entwicklung und der Wirtschaftlichkeit zu schaffen“, betont Titschenbacher.
Die Sieger-Gala, bei der die Stockerlplätze vergeben werden, findet am 7. März um 18 Uhr im Steiermarkhof statt.
Innovation erfolgt direkt auf den Höfen
„Die Landwirtschaft ist ein Hort der Innovationen, diese passieren direkt auf den Höfen und haben für den Fortschritt in der Landwirtschaft eine entscheidende Bedeutung. Durch Innovationen machen sich die landwirtschaftlichen Betriebe zukunftsfit“, unterstreicht Vizepräsidentin Maria Pein. Und ergänzt: „Den Erfolg, den die Betriebe durch ihren Ideenreichtum, Tatendrang und ihre Umsetzungsstärke einfahren, ist schwer erarbeitet.“
"Farmfluencerin" aus Passail unter den Bestplatzierten
Melanie Haas und Markus Vorraber lassen die WWW-Welt an ihrem Hofleben teilhaben.
Abwechslung ist ihr Alltag, die Landwirtschaft ihre Leidenschaft und das Vermitteln ihr Auftrag: 45 Almo-Ochsen, 25 Jura-Schafe, Hühner, ein Hektar voller Christbäume und neuerdings auch Esel „Aron von Wooly“ tummeln sich am Gschua Hof in Passail, den die Boku-Absolventen Melanie Haas und Markus Vorraber mit Markus` Eltern bewirtschaften.
"Im Schulalltag (Melanie und Markus unterrichtet an Landwirtschaftlichen Schulen) haben wir gesehen, wie sehr Social Media den Alltag der Jugendlichen beeinflusst“, erzählt die 30-Jährige. Darum hat sie sich entschlossen, als so genannte „Farmfluencerin“ als Vermittlerin zwischen der bäuerlichen und den Menschen in der virtuellen Welt tätig zu werden.
Unter „gschuahof“ lassen die beiden auf Instagram die Welt unterhaltsam, lebendig und informativ an den Höhen und Tiefen ihrer Arbeit am Almenland-Hof teilhaben. Die beiden Jäger sehen überdies in der Jagdpädagogik ein „essentielles Element, um Wissen über die Natur zu vermitteln“, und wollen künftig auch Schule am Bauernhof anbieten.
„Und ich will zeigen, wie modern, cool und vielseitig auch das Leben als Bäuerin sein kann“, sagt Melanie Haas. Denn ihrer Meinung nach bewege sich ein Gutteil ihrer Branche „zu sehr nur innerhalb der Landwirtschaftsblase“. Gemeinsames Ziel des Paares ist es, auch andere zu animieren, ihre Stalltüren zu öffnen. „Viele haben Angst vor Negativem. Aber ich finde es wichtig, die Realität zu zeigen, auch wenn rundherum einmal alles Gatsch ist.“ Das kommt auch auf Instagram an, wo der Gschua Hof täglich mehr und mehr Follower gewinnt. Doch das bedeutet auch Arbeit: „Ein bis zwei Stunden pro Tag“ verbringt Melanie täglich mit ihrer Arbeit als Vermittlerin auf Instagram, ganz nach dem Motto des Paares: Am Weg ins Morgen das Beste von gestern und heute verbinden.
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