Kinder-Unfälle
Gemeinden machen Straßen sicherer für junge Menschen
Wenn es um tödliche Kinderunfälle im Straßenverkehr geht, kann nur eine Zahl das Ziel sein: Null. Eine Vorreiterrolle nimmt die Stadtgemeinde Gleisdorf ein, die jetzt für das Projekt der Schulstraße ausgezeichnet wurde.
GLEISDORF/WEIZ. Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, kamen in den letzten 10 Jahren in der gesamten Steiermark sechs Kinder bei Verkehrsunfällen ums Leben, fast 3.000 wurden verletzt. Das Ziel "kein tödlicher Kinderunfall im Straßenverkehr" haben in den vergangenen zehn Jahren Graz sowie die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Deutschlandsberg, Leoben, Murau, Murtal und Südoststeiermark erreicht, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Im Bezirk Weiz gab es in den letzten zehn Jahren einen tödlichen Verkehrsunfall eines Kindes.
Kindgerechte Straßen
Die Gemeinden im Bezirk Weiz haben in ihren Verkehrsplanungskonzepten Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit für Groß und Klein vorgesehen. Rad- und Fußwege werden ständig ausgebaut, vor Schulen und in stark frequentierten Zonen gibt es Schulstraßen oder Geschwindigkeitsbeschränkungen. Schulstraßen, wie etwa in Gleisdorf oder Hofstätten/R. erhöhen die Sicherheit der Kinder. In diesen Zonen wird eine halbe Stunde vor Schulbeginn die Straße vor der Schule in eine autofreie Fußgängerzone umgewandelt.
Die Sicherheit der Kinder steht im Fokus der beiden Schulstraßen in Gleisdorf. Die Verordnung gilt seit Februar 2023 an Schultagen von 7.00 bis 7.30 Uhr sowie zu Mittag (im Bereich der Dr.-Hermann-Hornung-Gasse von 11.20 bis 12.20 Uhr und im Bereich der Alois-Grogger-Gasse von 13.00 bis 13.30 Uhr).
Rund um die Schulen im Gleisdorfer Stadtgebiet ist aufgrund des Autoverkehrs, zunehmend in der Früh wie auch zu Mittag, die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler nicht immer gegeben. Mit dieser Novelle der Straßenverkehrsordnung ist es nun möglich, Umgebungen von Schulen zu „Schulstraßen“ zu erklären, in denen zu definierten Zeiten der Individualverkehr sehr eingeschränkt werden kann.
Für dieses umgesetzte Projekt wurde die Stadtgemeinde Gleisdorf jetzt vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) mit dem „Aquila2023“ ausgezeichnet. Das KFV, der Österreichische Gemeindebund und Österreichischer Städtebund möchten sich mit der Verleihung dieses Preises – dem Österreichischen Verkehrssicherheitspreis – bei all jenen bedanken, die einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen leisten.
„Es war mir eine große Freude, dass Gleisdorf für das Projekt 'Schulstraße' in der Kategorie Gemeinden von 10.000 - 30.000 Einwohner mit dem ersten Platz für dieses beson-dere Verkehrssicherheitsprojekt ausgezeichnet wurde, das ein Ziel hat: Die Sicherheit unserer Schulkinder zu erhöhen!“ Bürgermeister Christoph Stark
Ablenkung und Sichtbarkeit
Bei jungen Verkehrsteilnehmern ist Ablenkung ein großes Problem. Am Rad oder auch zu Fuß werden das Handy und Ohr- oder Kopfhörer zum ständigen Begleiter. Das sorgt natürlich für Unaufmerksamkeit.
Ein wichtiger Faktor, besonders im Herbst, ist die Sichtbarkeit. Helle Kleidung mit Reflektorstreifen, Warnwesten und Blinklichter helfen dabei, für andere Verkehrsteilnehmer gut erkennbar zu sein. Bei Fahrzeugen sollte unbedingt immer wieder die Funktionstüchtigkeit der Lichter überprüft werden.
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