Passail
Hannes Royer: "Mit jedem Kauf geben wir einen Produktionsauftrag."
Der Schladminger Hannes Royer, Gründer des Vereins "Land schafft Leben", war kürzlich im Passailer Gasthaus Schrenk zu Gast. In seinem lebhaften Vortrag bestätigte er einmal mehr den Weg der anwesenden regionalen Produzenten und Vermarkter, ihrer Philosophie treu zu bleiben.
PASSAIL. Rund 1,5 Tonnen an Lebensmitteln nehmen wir im Laufe eines Jahres zu uns. "Das ist ganz schön viel. Da kann es uns doch nicht egal sein, was wir da in uns hineinschaufeln", so einer der markanten Aussagen von Hannes Royer, der es sich mit dem vor 10 Jahren gegründeten Verein "Land schafft Leben" zum Ziel gesetzt hat die Konsumenten zu "mehr Mitdenken was sie denn alles kaufen und essen" zu motivieren. Denn: "Alles was wir Essen, hinterlässt Spuren in unserem Körper. Bei Hautcremes oder unserem Gewand denken wir darüber nach was wir uns ins Gesicht schmieren, das müssen wir beim Essen auch machen," so Royer.
Der Preis entscheidet, nicht die Qualität
Probleme wie Übergewicht und andere Volkskrankheiten sind allgegenwärtig. Dass durch eine Korrektur unseres Essverhaltens viel davon vermeidbar bliebe ist den Konsumenten wohl bewusst, aber "Es ist halt menschlich, den einfachen Weg zu gehen. Wenn die Leute ins Geschäft kommen schauen sie zuerst auf den Preis. Was sie da kaufen ist völlig egal, auch wenn es nur um ein paar Cent geht, im Körberl landet am Ende, was preislich am besten ist." Dabei beeinflussen wir Konsumenten mit unserer Kaufentscheidung auch was produziert, gehandelt und im Geschäft angeboten wird. "Uns muss klar sein: Mit jedem Kauf geben wir einen Produktionsauftrag."
"Es gibt auch Menschen, die bewusst nach dem teuersten Produkt greifen, aber auch da gibt der Preis keine Auskunft über die Qualität und Herkunft," erklärt Hannes Royer und weiter "Es ist schon klar, dass es manche Menschen derzeit schwer haben und sie aufs Geld schauen müssen. Aber dem Großteil geht es gut. Es geht alleine um die Entscheidung in was ich investiere. Brauche ich immer das neueste Handy oder gebe ich mein Geld lieber für qualitativ hochwertiges Essen aus?" Die Landwirte bekommen zu spüren, was beim Konsumenten ankommt.
"Wenn wir keine heimischen Lebensmittel mehr kaufen, dann wird es die österreichische Landwirtschaft bald nicht mehr geben. Und dabei geht es nicht nur um unser Essen, es geht auch um den Lebensraum." - Hannes Royer
Einigkeit und Erfolge im Almenland
Bei der Diskussion im Anschluss wurde klar, wie gut wir es in der Region haben. "Es gibt bei uns echt alles und das ist spitzen Qualität", waren sich die Gäste einig. Man knabbert vielfach an den bürokratischen Hürden, die einem als Produzent oder Vermarkter in den Weg gelegt werden.
Dass es auch anders geht und das mit Erfolg leben regionale Betriebe vor. "Wir leben die enge Partnerschaft mit den Produzenten in der Region und das seit über einem Jahrhundert," so der Passailer Unternehmer Andreas Reisinger, der im Ortszentrum ein Lebensmittelgeschäft betreibt.
Bei den kulinarischen Kreationen von Küchenchef Dominik Pucher konnten sich die Gäste davon überzeugen, dass Essen, hergestellt aus regional produzierten Lebensmitteln, einfach ein Genuss für alle Sinne ist.
Mehr zum Verein "Land schafft Leben" und Informationen über Lebensmittel und die österreichische Landwirtschaft gibt es unter www.landschafftleben.at
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