St. Ruprecht
Kleine Insekten ganz groß an der Mittelschule St. Ruprecht

Interview zur Wanderausstellung and der Mittelschule St. Ruprecht mit Direktorin Andrea Köstenbauer (links) und Pädagogin Sylvia Riedl (rechts) | Foto: Hermine Arnold
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Die Künstlerin Liz Poniz möchte mit einer Wanderausstellung den Menschen vor Augen führen, dass sich immer mehr Insekten auf der Roten Liste der aussterbenden Tiere befinden. Das Kunstprojekt, das alle Bezirke der Steiermark durchwandert, ist ein Artenvielfaltsprojekt. Die Direktorin der Mittelschule St. Ruprecht, Andrea Köstenbauer, hat diese Wanderausstellung, die noch bis 24. November 2022 von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 13:15 in der Aula der Mittelschule besucht werden kann, mit offenen Armen an ihrer Schule empfangen. Das Projekt ist ein weiterer Puzzlestein, der sich wunderbar in die Schul-Schwerpunkte Ökologie, Nachhaltigkeit und Natur fügt.

Interview zur Wanderausstellung and der Mittelschule St. Ruprecht mit Direktorin Andrea Köstenbauer (links) und Pädagogin Sylvia Riedl (rechts) | Foto: Hermine Arnold
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ST. RUPRECHT. Die bedrohte Tierwelt, die am Anfang der Nahrungskette steht und durch ihre Winzigkeit oft nicht wahrgenommen wird, bekommt in der Mittelschule St. Ruprecht / Raab gerade ihren großen Auftritt. Die sehenswerte Wanderausstellung der bildenden Künstlerin Liz Poniz gastiert hier an einem ganz besonderen Ort: an einer Keimzelle für kreative und nachhaltige Projekte. 

Zum würdigen Abschluss anlässlich der Finissage am Donnerstag, den 24. November 2022 um 17 Uhr, werden Schülerinnen und Schüler der Mittelschule die Ausstellung mit ihren eigenen Insekten-Naturstudien ergänzen. Das Projekt wurde von ihren Lehrerinnen für bildnerische Erziehung als Begleitprojekt im Unterricht konzipiert und begleitet.

Daran kann man den teamübergreifenden und gesamtheitlichen Ansatz erkennen, der sich wie ein roter Faden durch die Lehrerschaft zieht. Direktorin Köstenbauer sieht sich selbst dabei in der Rolle der Ermöglicherin für an sie aus dem Kollegium herangetragene Projektideen und als Motivatorin und Unterstützerin, wenn Hürden überwunden werden müssen.

Die ÖKOLOG Auszeichnung

Stolz auf die ÖKOLOG Auszeichnung: (v.l.n.r.) Pädagogin Johanna Perl, Direktorin Andrea Köstenbauer, Pädagogin Seidler Elisabeth | Foto: Hermine Arnold
  • Stolz auf die ÖKOLOG Auszeichnung: (v.l.n.r.) Pädagogin Johanna Perl, Direktorin Andrea Köstenbauer, Pädagogin Seidler Elisabeth
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Es ist kein Zufall, dass die Mittelschule St. Ruprecht am Donnerstag, den 10. November 2022 mit dem heiß begehrten ÖKOLOG Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Der Preis ist vielmehr das Ergebnis von anhaltender engagierter und disziplinübergreifender Teamarbeit des Lehrerkollegiums in der Mittelschule St. Ruprecht. ÖKOLOG-Schulen setzen sich für die Umwelt ein und suchen nachhaltige Lösungen für soziale, ökonomische und ökologische Fragestellungen.

Kreative Köpfe und disziplinübergreifendes Engagement

Anlässlich der Besichtigung der wunderbaren Ausstellung gab uns Direktorin Andrea Köstenbauer und Pädagogin Sylvia Riedl, die auch treibende Kraft hinter vielen Kreativprojekten ist, einen Einblick in das unglaubliche Kreativpotenzial und in herausragende Projekte der Mittelschule St. Ruprecht.

Die Mittelschule St. Ruprecht befindet sich am Stadtrand mitten im Grünen, die Schule ist umgeben von herrlicher Natur. Das empfinden hier sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen als unschätzbaren Wert. Entsprechend der eigenen Mission werden Projektideen aufgegriffen, die in das Thema Nachhaltigkeit und Natur passen. So werden im Unterricht für Bildnerische Erziehung immer wieder Naturinstallationen  durchgeführt. Im Kollegium gibt es einen Lehrer mit Ausbildung zum Waldpädagogen und Forstfacharbeiter, der viele Naturprojekte betreut. Das Lehrerteam versucht sich fächerübergreifend zu verschiedenen Themen kreativ einzubringen und tatkräftig mitzuwirken.

An dieser Stelle seien nur einige bereits umgesetzte Projekte angeführt:
• Schülerinnen und Schüler verschiedenster Klassen beteiligen sich am Projekt „Die Wilderlei“, einem Nachhaltigkeitsprojekt zum naturnahen Lernen. Es wird gegraben, gepflanzt, gegossen, gepflegt, geerntet und natürlich auch gegessen und verarbeitet.
• Statt an „Fridays For Future“-Demonstrationen teilzunehmen, hat die Mittelschule St. Ruprecht alternativ dazu an einem Freitag im Kunstpark St. Ruprecht einen Baum gepflanzt.
• Eine Gruppe von Mittelschülerinnen und Mittelschüler hat im Kunstpark St. Ruprecht das Kunstwerk des „Müll-Vulkans“ installiert.
• Die Mittelschule nimmt an der Aktion „Saubere Schule“ teil.
• Die 3. Klasse der Mittelschule nimmt an der Aktion „Frühjahrsputz“ mit dem Verein FC Donald teil, der heuer seine Müllsammelaktion zum vierzigsten Mal mit den Schülern durchführte.
• Eine 4. Klasse erstellte Kunstwerke auf Leinwand, die dann im Rahmen einer Kunstauktion versteigert wurden und deren Einnahmen der Ukrainehilfe zur Verfügung gestellt wurde.
• Vor einigen Jahren wurde ein großes „Upcycling“ Projekt umgesetzt, bei dem Abfälle von der Altstoffsammelstelle in einem Kunstprojekt verwertet wurden
• Als Schulprojekt wurde der "Historische Führer" von St. Ruprecht von Kindern für Kinder erstellt.

Für Direktorin Andrea Köstenbauer ist die Schule die Keimzelle der Gesellschaft und soll als solche auch ihren entsprechenden Stellenwert vermehrt in Gesellschaft und Politik einnehmen. Ein wichtiges Instrument dabei ist das der Partizipation. So wurde unter Köstenbauers Leitung das Schülerparlament eingeführt, das von Sylvia Riedl betreut wird. Mittlerweile findet der partizipative Zugang seine Fortsetzung in der Gemeinde in der Form eines Kinder- und Jugendparlaments.

Der Wunsch für die Zukunft

Die Mittelschule St. Ruprecht möchte ihre Türen vermehrt für die Bevölkerung öffnen, damit neue Synergien entstehen können. Sylvia Riedl möchte die Schule vermehrt mit Institutionen, Vereinen und Gruppen vernetzen und damit mögliches Potenzial für eine Zusammenarbeit nutzen. Vereine mit denen es bereits Kooperationen gibt, sind: FC Donald, Kunstpark St. Ruprecht, Die Wilderlei, NEDI Kunst & Kultur in der Natur.

Köstenbauer wünscht sich für die Zukunft mehr Offenheit der Menschen, mehr Bereitschaft neues aufzunehmen, sowie mehr Offenheit und Vorurteilslosigkeit, um auf neue Themen zuzugehen. Derzeit werden große Ängste von den Eltern auf die Kinder übertragen und führen zu einer großen Enge in den Ansichten der Menschen. Es wird alles zerpflückt, zerredet, analysiert und beurteilt. Aus dieser Wahrnehmungs-Enge müssen wir uns herausbewegen, denn allein dadurch wird sich vieles zum Positiven bewegen.

Infos zur Wanderausstellung

Das Projekt wurde von der jungen bildenden Künstlerin Liz Poniz entwickelt, die ihre Wurzeln im Bereich Mode und Design hat und in Bezug auf die von ihr angewendeten Techniken vielseitig ist. Ob Airbrush, Bleistift, Buntstift, Ölfarben, Pastellfarben sowie Aquarell- oder Acrylfarben, Liz Poniz setzt ihre Kunstwerke auf individuelle Art um.

Wie kam es zur Idee für eine Wanderausstellung?

Foto: Hermine Arnold


Die Beschäftigung mit der Tiermalerei ist im Laufe der Zeit immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Die Künstlerin möchte mit der Wanderausstellung den Menschen vor Augen führen, dass sich immer mehr Insekten auf der Roten Liste der aussterbenden Tiere befinden. Das Kunstprojekt ist gleichzeitig auch ein Projekt zum Wohle der Artenvielfalt. Mit im Boot ist der Naturschutzbund Steiermark, der die Texte zu den Insekten zur Verfügung stellt. Der erste gemalte Käfer war der Alpenbock. Er wurde mit Goldfarbe überschüttet, um zu zeigen, wie wertvoll die Tiere sind. Sie sind auch mit Gold nicht mehr aufzuwiegen, sobald sie einmal verschwunden sind. Um die Vielfalt der Insekten zu zeigen, folgte die Darstellung weiterer Tiere, bis schlussendlich Material für eine ganze Ausstellung vorhanden war. Liz Poniz hat viel Zeit in das Projekt gesteckt, denn es war stundenlanges Recherchieren notwendig, um die Tiere biologisch-realistisch, aber auch künstlerisch umzusetzen. Alle Bilder wurden mit Acryl auf Leinwand gemalt. Die Leinwände sind handbespannt und grundiert.

Die Stationen der Wanderausstellung
Gestartet hat das Projekt im Botanischen Garten in Graz im Mai dieses Jahres, danach ging es in die Bezirke Leibnitz, Südoststeiermark (Bad Radkersburg), Graz-Umgebung (Seiersberg-Pirka) und Voitsberg, bevor die Wanderausstellung im Bezirk Weiz nach St. Ruprecht in die Mittelschule geholt werden konnte. Die nächste Ausstellung startet in Stadtgalerie Deutschlandsberg am 12. Jänner 2023. In jedem Bezirk ist ein neues Bild der Künstlerin dazugekommen.

Kontakt zur Wanderausstellung:
Liz Poniz
www.lizponiz.at

Hermine Arnold
Freie Redakteurin
NEDI Regionalportrait
www.nedi.at

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