Teilhabe am kulturellen Leben

Von links: Christoph Stark, Richard Mayr, Ulli Mayr und Ulli Stibor-Stark
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In der Milde einer Nacht, die sich fast noch nach Sommer anfühlte, war Gleisdorf gestern voller vergnügter Unruhe. An allen Ecken der Innenstadt schienen die Menschen das zu genießen.

So ist auf Facebook eine Selfie aus dem Zentrum der Stadt gelandet, das Bürgermeister Christoph Stark mit folgendem Kommentar versehen hat: „Ulrike und Richard Mayr luden heute im Rahmen von ‚APOART’ zur Vernissage in die Gleisdorfer Stadtapotheke. Umrahmt von Bildern von Attersee, Kubin & Co gab es vor allem auch sehr nette Gespräche in ebenso sehr netten Umgebung.“

Die für das Wochenende angelegte Schau am Florianiplatz zeigt einige künstlerische Markierungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sehr kontrastreiche Positionen der Gegenwartskunst.

Währenddessen wurde wenige Schritte weiter, im Keller des Rathauses, die Ausstellung des bosnischen Künstlers Radenko Milak aufgebaut. Mit seinem Blick auf die Schüsse von Sarajevo wird in einer Woche das heurige Kunstsysmposion eröffnet.

Es gibt kaum ein kontroversielleres Ereignis als jene Vorfälle im Sommer 1914, da ein südslawischer Gymnasiast ein Imperium herausforderte, wissend, daß er dafür mit seinem Leben bezahlen werde. Der hagere Gavro Princip hatte vermutlich keine Ahnung, daß er und seine Mitverschwörer damals längst in ein Kräftespiel von ganz anderem Ausmaß verwoben waren.

So ergab dieses Wochenende in Gleisdorf eine merkwürdige Verdichtung von Momenten, in denen wir daran erinnert werden, daß uns die Mittel der Kunst Perspektiven eröffnen, die wir aus dem Alltag nicht gewohnt sind.

Das ist heute eine der Qualitäten der Solarstadt, daß es hier einen permanenten Fluß kultureller Prozesse gibt, in denen Themen unterschiedlichen Gewichts greifbar werden. Durch den „Kulturpakt Gleisdorf“ ist inzwischen ein Modus gefunden, der die Verschiebung des Fokus von Konsumation zu Partizipation stärkt. Es geht um Teilnahme.

Die Teilhabe am kulturellen Leben einer Gemeinschaft kennt viele Formen. Eine Variante zeigt sich, wenn etwa Ulli und Richard Mayr ihren Betrieb für kurze Zeit einem vollkommen anderen Zweck widmen; nämlich der Gegenwartskunst und den Debatten darüber.

Eine andere Spielart ist das, was sich quasi unter den Füßen des Bürgermeisters tut, nämlich im Keller des Rathauses, genauer, im MiR: Museum im Rathaus.

So konnte man an dieser Samstag-Nacht am praktischen Beispiel erkennen, worum es im regionalen Kulturgeschehen unter anderem geht. Wo Staat, Markt und Zivilgesellschaft vorteilhaft zusammenwirken, sind außergewöhnliche Entwicklungen möglich.

Das meint, Politik und Verwaltung müssen engagierten Bürgerinnen und Bürgern offen zugewandt sein und Geschäftsleute sind natürlich nicht bloß damit befaßt, ihr Geschäft zu betreiben. In diesem Verständnis größerer Zusammenhänge, die über individuelle Partikularinteressen hinausreichen, erwachsen nicht nur der Kulturpolitik neue Optionen, darin kann sich ein Gemeinwesen insgesamt sehr vorteilhaft entwickeln.

+) Das Kunstsymposion: [link]

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