Von Politikverdrossenheit keine Spur

Im Weizer Jugendhaus traf sich eine im Vergleich zu Glesidorf eher überschaubare Runde.
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  • Im Weizer Jugendhaus traf sich eine im Vergleich zu Glesidorf eher überschaubare Runde.
  • hochgeladen von Raffael Reithofer

Jugendliche können sich für Kommunalpolitik begeistern, stellen zwei Diskussionsveranstaltungen in der Region unter Beweis.

‚Die Jugend‘ sei politikverdrossen, lautet ein gängiges Klischee. Davon war letzte Woche in Gleisdorf und Weiz wenig zu spüren. Denn bei zwei Diskussionsveranstaltungen unter dem Motto „Deine Stimme ist gefragt“ (Weiz) bzw. „Bist du wählerisch?“ (Gleisdorf) „durchlöcherten“ interessierte Jugendliche die jeweiligen Spitzenkandidaten mit ihren Fragen.

„Nicht jeder mag Reggae“

Die Weizer Diskussion fand am Dienstag im eher kleinen Rahmen im Jugendhaus Weiz statt. Bürgermeister Erwin Eggenreich und seine Mitbewerber standen etwa 20 Burschen und Mädchen Rede und Antwort. „Was können Sie uns anbieten?“, wollte ein junger Weizer von Franz Rosenberger (Team Krottendorf) wissen. „Flächen zur Verfügung stellen“, etwa zur sportlichen Betätigung, antwortete der Krottendorfer Bürgermeister, der sich in Weiz erst einarbeiten müsse. Anna Baier (ÖVP) kann bei Jugendveranstaltungen „niemals dagegen sein“, besonders freue sie sich, wenn Jugendliche selbst die Initiative ergreifen. Der langjährige Jugendreferent Eggenreich pflichtete ihr bei und betonte, dass junge Leute unterschiedlichste Interessen haben: „‚Die Jugend‘ gibt es nicht – nicht jeder mag Reggae.“ Deshalb möchte er einen eigenen Jugendkulturbeirat einsetzen. Der Grüne Franz Hauser will indes die Kreativwirtschaft fördern, während sich Debütant Martin Eder (FPÖ) für leistbares Wohnen einsetze.

Des Bürgermeisters Band

Während die Weizer Diskussion sehr harmonisch ablief, ging es am Donnerstag im Gleisdorfer forumKLOSTER bei 90 jungen Zuhöreren zwischendurch heiß her: Als sich Fritz Aigner (FPÖ) gegen die österreichische Asylpolitik aussprach, stieß er auf offene, teils lautstarke Ablehnung aus dem Publikum. Auch die anderen Spitzenkandidaten widersprachen: „Wenn jemand um sein Leben rennt, soll er in einem mitteleuropäischen Land aufgenommen werden“, meinte etwa Bürgermeister Christoph Stark, der außerdem betonte, dass sich in Gleisdorf in den letzten Jahren viel getan habe: „Als ich 16 Jahre alt war, hatte ich in Gleisdorf eine Band mit dem Namen ‚Kaff‘“. Er sei froh darüber, dass es in Gleisdorf inzwischen etwa ein Fastfood-Restaurant und ein Kino gebe. Der ehemalige Laßnitzthaler Bürgermeister Reinhard Hofer (SPÖ) möchte indes Fahrsicherheitstrainings stärker fördern und eventuell ein Jugendcafé eröffnen, Karl Hierzer (GRÜNE) hinterfragte das Alkoholverbot im Stadtpark und Maxi Haas (NEOS) möchte „die Jugend näher an die Politik binden“.

Statements

Dominik Lammer, BG/BRG Weiz:
„Früher hat man jahrzehntelang für das Wahlrecht gekämpft, deshalb ist es mir sehr wichtig dass wir Jugendliche wählen. Wenn junge Leute nicht wählen, beachten sie viele Politiker weniger. Ich habe die Diskussion sehr gut gefunden: Jetzt habe ich viel eher ein Bild davon, wenn ich wählen soll.“

Leonie Reichmann und Valentin Resch, BG/BRG Gleisdorf:
„„Wir sind über Politische Bildung in der Schule bzw. über das Jugendzentrum Gleisdorf auf diese Veranstaltung gekommen. Die Diskussion war sehr interessant und amüsant. Auf manche Fragen sind die Politiker gut eingegangen, bei anderen eher ausgewichen. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns das Thema ,Asylwerber‘.“

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