Steirische Politik
Gleisdorf: der Wahlausgang

- hochgeladen von martin krusche
Die Wahl liegt einige Wochen hinter uns. Es wird wohl kaum jemand vom Sieg der ÖVP überrascht gewesen sein. Da ging ein Team mit einem sehr breiten Kompetenzen-Mix in die Vollen. Über die Internet-Präsenz der VP konnte man sich bei Laune ausführlich über ihre Inhalte und Vorhaben informieren.
Christoph Stark wird also weiterhin Gleisdorfs Bürgermeister sein. Conny Krautstingl von der SPÖ muß ihren Sitz als Vizebürgermeisterin räumen. Die Mandatsverteilung attestiert den Grünen gute Arbeit.
Das Ergebnis bescherte der ÖVP 18 Mandate (absolute Mehrheit), den Grünen 6, der SPÖ 4 und der FPÖ 3 Mandate. Bei den Grünen hat Karl Hierzer nach der Wahl seine Position nach hinten verschoben und den Platz im Fokus an Katharina Schellnegger abgegeben. (Sie wird nun wohl Gleisdorfs neue Vizebürgermeisterin.)
Es ist naheliegend, daß Hierzer in der Wahlkampagne seine Reputation und seine Bekanntheit vor Ort einsetze. Daß er dann aber einer jüngeren Kraft Platz machte, gefällt mir. Ganz einfach, weil jetzt generell eine Menge Probleme und Aufgaben anstehen, übrigens weltweit, bei denen Menschen meines Alters mögliche Fehler eher nicht mehr ausbaden müssen.
Ich begrüße es für jedes politische Lager, daß nächste Generationen zum politischen Engagement ermutigt werden und daß man sie dabei nicht gängelt, auf daß sie älter als meine Omi klingen. Ich denke, wir sollten in den kommenden Jahren sehr darauf achten, wie die Jungen in den Parteien auftreten und wonach sie klingen; auf daß sie nicht zu Avataren der alten Garden werden.
Drucksorten
In den Zusendungen, die ich während des Wahlkampfes erhielt, waren ÖVP und Grüne am stärksten mit Themen, Inhalten und Details da. SPÖ und FPÖ kamen hauptsächlich mit Wohlfühlsätzen und mit Schlagworten, die so auch von jeder anderen Partei in jeder anderen steirischen Stadt hätten ausgegeben werden können.
Besonders prägnant: Die FPÖ legte ein zweiseitiges „Ideenprogramm 2020“ vor. Ja was nun? So eine Idee? Oder ein Programm? Nach Lektüre der mehr als mageren, im Layout ausgedehnten Liste ist klar: Nur so eine Idee, mehr nicht.
Auf visueller Ebene haben ÖVP und Grüne vor allem die Spitzenkandidaten und deren Teams transportiert. Die SPÖ ließ wissen: „Wir würden einen Schrebergarten im Griff haben.“ Der FPÖ-Frontmann teilte mit: „Ich hab einen guten Friseur.“
In den Lokalblättern schien mir, die FPÖ habe am meisten Geld in Inserate investiert und dafür auch radaktionelle Beiträge abgeräumt. So ist das bei vielen Blättern: wer inseriert, bekommt zusätzliche Präsenz im redaktionellen Bereich.
Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Gemeinderat formiert, wer in welchem Fachausschuß sein wird und welche Themen Vorrang erhalten werden. Die ÖVP und der Rest, das ergibt 18 zu 13 Mandate, als die absolute Mehrheit der ÖVP. Wie werden Stark und sein Team die anstehenden Kooperationen gestalten?
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