Caritas Wien warnt
Deutlicher Anstieg bei Lebensmittelausgaben verzeichnet
- Bei einem Medientermin warnte die Caritas Wien vor steigender Armut in der Bevölkerung.
- Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Bei einem Medientermin am Dienstag warnte die Caritas Wien vor steigender Armut in der Bevölkerung. In den eigenen Lebensmittelausgaben „Le+O“ wurden heuer knapp 30 Prozent mehr Menschen versorgt als im Vorjahr. Man bittet um Spenden, eine neue Hotline wurde dazu ins Leben gerufen.
WIEN. Es gab schon bessere Zeiten in Österreich, das spürt man tagtäglich. Ein Appell der Caritas Wien zeigt, wie dramatisch die Lage für einige ist. Denn: „Ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung kann sich Grundlegendes nicht mehr leisten. Die Nachfrage nach unserer Lebensmittelhilfe steigt. Für viele ist der tägliche Einkauf zur Existenzfrage geworden“, warnte Direktor Klaus Schwertner am Dienstag.
Die Zahl der akut von Armut betroffenen Menschen habe sich auf einem viel zu hohen Niveau hierzulande verfestigt und angesichts der Sparpläne im Bund sowie in Ländern – wie zuletzt in Wien – sei zu befürchten, dass die Armut „in einem Ausmaß zunehmen könnte, wie wir es länger nicht erleben mussten. Hier droht, Grundlegendes ins Rutschen zu geraten.“, meinte Schwertner.
10.400 Personen in "Le+O" versorgt
Besonders deutlich sei die dramatische Lage in „Le+O“-Lebensmittelausgabestellen (steht für Lebensmittel und Orientierung) in Niederösterreich und Wien zu sehen. Laut Projektleiterin Lea Laubenthal wurden heuer bereits 10.400 Personen versorgt, ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – Tendenz steigend. Waren im Wert von knapp 40 Euro sind hier für einen Logistikbeitrag in Höhe von 4,80 Euro zu erhalten. Wöchentlich werden mehr als 20 Tonnen geretteter und gespendeter Lebensmittel ausgegeben. Von den mehr als 10.000 Menschen sind fast 4.500 junge Personen, künftig dürften es noch mehr werden, so Laubenthal.
- Man bittet um Spenden und rief eine neue Hotline ins Leben.
- Foto: Caritas Wien
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Noch sind die Sachspendenlager der Caritas „voll genug“, doch man will ab sofort 100 Haushalte pro Woche zusätzlich mit leistbaren Lebensmitteln versorgen. Deshalb wurde eine neue Hotline für armutsbetroffene Menschen in Wien gestartet. Unter der Nummer 05/17 76 300 erhalten Betroffene ab sofort Informationen zur Registrierung und zu freien Terminen in den Ausgabestellen. Die Hotline ist von Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr, erreichbar und wird von Freiwilligen betreut.
Kritik an Bund und Länder
„Bei allem Verständnis für Sparziele, aber eine Budgetsanierung auf dem Rücken der Ärmsten kann nicht gelingen. Gerade in fordernden Zeiten sollten wir den Sozialstaat stärken. Aktuell erleben wir jedoch das Gegenteil davon: Der Klimabonus wurde abgeschafft, die Strompreisbremse ist ausgelaufen, die Valorisierung von Sozialleistungen wurde ausgesetzt. Gleichzeitig steigen Gebühren und Preise – etwa für Strom, Gas, amtliche Dokumente und Lebensmittel. Letztere sind seit 2021 um bis zu 60 Prozent teurer geworden.“, kritisiert Schwertner. Er pocht auf eine bundesweit einheitliche Reform der Mindestsicherung sowie Sozialhilfe.
- In den eigenen Lebensmittelausgaben „Le+O“ wurden heuer knapp 30 Prozent mehr Menschen versorgt als im Vorjahr. Man bittet um Spenden und ruft eine neue Hotline ins Leben. (Archiv)
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Zudem bittet man um Spenden, da der Bedarf weiter steigen werde. 25 Euro kostet ein Lebensmittelpaket, 14 Euro eine Woche lang warmes Essen. Dringend benötigt werden auch Reis, Öl, Kaffee, Konserven, Zucker und Salz, heißt es abschließend.
Und so kann man spenden:
- Kontoinhaber: Caritas
- IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
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