Freudenzeit
Warum Ostersonntag der ranghöchste Feiertag im Kirchenjahr ist
Was wird zu Ostern gefeiert? Warum heißt der Feiertag überhaupt so? Warum werden Eier gefärbt? Und was essen die Wienerinnen und Wiener am liebsten? MeinBezirk.at hat alle Antworten parat.
WIEN. Viele denken oder haben das Gefühl, dass Weihnachten das wichtigste Fest des Christentums ist. Doch eigentlich ist Ostern noch größer und der Ostersonntag der ranghöchste Feiertag im Kirchenjahr. Heuer wird er am 31. März gefeiert. Das ist in Österreich ein gesetzlicher Feiertag.
Der Ostersonntag fällt bei den römisch-katholischen Christen auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling, also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April. Alle anderen beweglichen Feiertage im österlichen Feierkreis richten sich dann nach diesem Datum.
Der Feierkreis zu Ostern begann mit der Fastenzeit. Diese startete am Aschermittwoch, der das Ende des ausgelassenen Feierns zu Fasching und den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit markierte. Die Zahl von 40 soll an die 40 Jahre der Israeliten in der Wüste erinnern, als auch an die gleiche Anzahl an Tagen, die Jesus in der Wüste fastete und betete.
Warum Eier gefärbt werden
Vor sieben Tagen fang am Palmsonntag die sogenannte "Karwoche" an ("Kar" leitet sich vom althochdeutschen Wort "Kara" für "Klage" ab). Zu Gründonnerstag sowie am Karfreitag und -samstag werden überall in Österreich, so auch in Wien, Ostereier traditionell gefärbt. Diese Tradition besteht seit mehr als 1.000 Jahren.
Weil das Ei ein Symbol der Auferstehung ist, findet es sich oft auf alten religiösen Gemälden im Hintergrund. Im 11. Jahrhundert war es bereits in der Ost-, aber auch Westkirche üblich, sich am Ostermorgen ein rotes Ei zu schenken. Rot steht für das Blut Christi, das Leben, den Sieg und die Lebensfreude.
Der Brauchtum wurde rund um Ostern zum Beispiel durch Eier und Speiseweihe gefördert, die seit dem 12. Jahrhundert in der Osternacht in den Kirchen angeboten wird. Außerdem wurde im Mittelalter immer zu Gründonnerstag der Zehnt an den Grundherrn bezahlt. "Viele Pächter brachten ihren Zins in Naturalien dar, wenn der Lehnsherr diese annahm, legte er ein rotes Ei darauf. Außerdem galten Eier als 'flüssiges Fleisch' und durften während der Fastenzeit nicht gegessen werden", erklärt man aus der Erzdiözese Wien. Bald kam es so zu einem Eierüberschuss und um diese haltbarer zu machen, wurden sie gekocht und an Ostern, mit dem Ende der Fastenzeit, gegessen.
Beginn der Freudenzeit
Die Dreitagesfeier (Karfreitag, -samstag und -sonntag) wird dann mit der Messe am Morgen beendet und markiert den Beginn der österlichen Freudenzeit. Diese dauert bis Pfingsten – 50 Tage im Stück.
Zu Ostern steht dann das am Karsamstag gesegnete Essen mit Schinken, Brot, Eier, Kren und Salz im Mittelpunkt des Festes. Das Brot ist weiß und gesüßt und soll an das Weizenkorn Christus erinnern. Die Eier sind das Symbol für das Leben überhaupt, Kren und andere Kräuter erinnern an das jüdische Paschafest, an dem auch Bitterkräuter gegessen werden. Christinnen und Christen werden als "Salz der Erde" genannt und Salz wird eben ein wichtiges Würz-, Konservier- und Lebensmittel.
Zum Mittagessen gibt es am ersten Feiertag traditionell oft auch Lammbraten. Vor allem Kinder freuen sich über Osternester voller Süßigkeiten, denn viele Christen verzichten in der Fastenzeit auf etwa Fleisch oder Süßes.
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