Babler & Ludwig
Heftige Kritik an ÖVP wegen mangelnder Bildungschancen
Beim diesjährigen Welttag des Kindes standen die Themen Klimaschutz und Bildung im Vordergrund der Feierlichkeiten. Während Wien unter Bürgermeister Michael Ludwig eine Vorreiterrolle einnehme, übte SP-Chef Andreas Babler scharfe Kritik an den ÖVP-Bundesländern. Er wiederholte seine Forderung nach einer Kindergrundsicherung.
WIEN. Anlässlich des Welttags des Kindes luden die Kinderfreunde am Sonntag in allen Wiener Bezirken zum Familienfest. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ließ sich das Spektakel nicht entgehen und nahm den Kindertag zum Anlass, durch Wien zu touren. Im Auer-Welsbach-Park in Rudolfsheim-Fünfhaus begrüßte er dabei einen besonderen Gast: SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler.
Beide SP-Politiker nutzten die Gelegenheit, um die „tief verwurzelten Bemühungen der Sozialdemokratie“ rund um das Wohl und die Rechte der Kinder zu betonen. Wie in jedem Jahr standen die Feierlichkeiten auch diesmal wieder unter einem besonderen Motto: „Retten wir die Welt - Kinder fürs Klima“. Mit dem Wiener Klimafahrplan und dem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, sei Wien nicht nur Vorreiter, sondern setze damit auch einen wichtigen Schritt für eine gesicherte Zukunft für die kommenden Generationen, unterstrich Bürgermeister Ludwig.
Kindergarten und Schule als Gratis-Modell
Wien tue sehr viel für den Klimaschutz und binde die jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstadt eng in diese Bemühungen ein. Seit vergangenem Jahr stellt die Stadt mit der Kinder- und Jugendmillion jährlich eine Million Euro zur Verfügung, um Ideen und Wünsche der Kinder umzusetzen.
Ludwig wies auch auf die Bemühungen im Bildungsbereich hin. Seit zehn Jahren gibt es in der Bundeshauptstadt den kostenlosen Kindergarten, die erste Stufe der Bildungsleiter. Mit den - ebenfalls kostenlosen - Ganztagsschulen fördere Wien nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern biete auch allen Kindern die gleichen Chancen auf Bildung.
Wien als Vorreiterin, Kritik an ÖVP
Seit diesem Schuljahr gibt es in den Wiener Ganztagsschulen ein kostenloses Mittagessen. Das sei gerade in Zeiten der hohen Inflation eine wichtige Unterstützungsleistung, um allen Kindern zumindest einmal am Tag ein warmes und gesundes Essen garantieren zu können, so der Wiener Bürgermeister weiter.
„Das rote Wien ist historisch und aktuell eine Vorreiterin“, betonte Bundesparteichef Babler. Auch im Burgenland und in Kärnten sind die Kindergärten mittlerweile kostenlos. Das zeige vor allem eines: dass für die SPÖ-geführten Bundesländer Bildung und Chancengerechtigkeit wirklich „eine Herzensangelegenheit ist“, so Babler. Bildung dürfe nicht abhängig vom „Geldbörserl der Eltern“ sein.
Scharfe Worte fand der SPÖ-Chef für die ÖVP. All das, was Wien den Kindern biete, suche man in den ÖVP-geführten Bundesländern vergeblich. „Bildung muss unabhängig der Postleitzahl und des Bundeslandes stattfinden. Wir wollen allen Kindern, die in unserem Land leben, die besten Chancen ermöglichen“, sagte der SPÖ-Chef im Interview mit MeinBezirk.at
Forderung nach Kindergrundsicherung
Mehr als 350.000 Kinder sind in Österreich armutsbetroffen oder armutsgefährdet. Das ist jedes fünfte Kind im Land. Ein Familienbonus sei weder sozial gerecht, noch setze er an den richtigen Stellen an. Babler und Ludwig unterstrichen daher erneut die Forderung nach einer Kindergrundsicherung.
Eine Kindergrundsicherung garantiere den kostenlosen Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Um aus der Armutsspirale herauszukommen, sei eine gute Bildung der wichtigste Schritt. Das, so SP-Chef Babler, sei das langfristige Ziel: die Beseitigung von Kinderarmut in Österreich - einem der reichsten Länder der Welt.
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