Nach Babler Interview
Ludwig schließt Koalition mit FPÖ "kategorisch" aus
In einem Interview ließ SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler offen, ob er mit der FPÖ auf Bundesebene Koalitionsgespräche führen würde. In Wien fand Landesparteiobmann Michael Ludwig hingegen schärfere Worte.
WIEN. Österreich wählt im Herbst 2024 einen neuen Nationalrat. Zumindest, wenn die bestehende Koalition aus ÖVP und Grüne bis dahin hält. Auch wenn bis zum regulären Wahltermin noch Zeit ist; über mögliche Koalitionen wird bereits jetzt debattiert und noch viel mehr spekuliert. Ganz besonders, da die FPÖ mit Bundesparteiobmann Herbert Kickl in den Umfragen vorne liegt.
Am Mittwoch war SPÖ-Chef Andreas Babler zu Gast bei Corinna Milborn (Puls 24). Babler sprach unter anderem über die CO2-Bepreisung, die "keinen Lenkungseffekt" habe. Mit Kritik an der Bundesregierung sparte der rote Bundesparteiobmann nicht und widersprach auch der Darstellung, die SPÖ hätte die Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Mietpreisbremse am freien Markt verhindert.
Koalition mit FPÖ in Wien undenkbar
Angesprochen auf die FPÖ sagte Babler, dass diese "schon in der Opposition keinen einzigen Lösungsvorschlag" bringen würde. Nicht ganz so nachdrückliche Worte fand er in Bezug auf eine mögliche Koalition mit den Freiheitlichen. Auf die Frage, ob er auch mit Herbert Kickl verhandeln würde, meinte der SPÖ-Chef, es gelte zunächst das Wahlergebnis abzuwarten.
Deutlich schärfere Worte fand hingegen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Rande eines Medientermins. Der mächtige Sozialdemokrat, dem 2025 selbst die nächste Wahl ins Haus steht, ist bekannt für seine klare Kante zur FPÖ. Die SPÖ Wien habe sich immer "ganz deutlich gegen jede Form der Koalition mit der FPÖ ausgesprochen". Der Wien-Chef lehne eine rot-blaue Koalition sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene aus "politisch inhaltlichen Gründen" ab. Mehr noch: Als Landesparteichef schließe er eine Koalition mit der FPÖ in Wien "kategorisch" aus.
Während Bundesparteiobmann Babler im Puls24-Interview auch die ÖVP ins Visier nahm und sagte, dass sich diese von "radikalen Kräften" trennen müsse, sieht Ludwig "noch immer einen Unterschied" zwischen Volkspartei und Freiheitlichen. Zudem scheint die Zusammenarbeit zwischen den Parteien in Wien besser zu laufen, als im Bund. Gemeinsame Abstimmungen seien auch über Parteigrenzen hinweg gang und gäbe, so Ludwig.
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