Wien
Neue Förderung von Sanierung und Heizungstausch beschlossen
Am 13. Februar wurde die Sanierungs- und Dekarbonisierungsverordnung 2024 beschlossen. Sie soll eine einfachere und breitere Förderabwicklung garantieren. Im ersten Jahr wird die Investitionssumme auf über eine Viertelmilliarde angehoben.
WIEN. Ein "Paradigmenwechsel" soll laut einer Meldung der Stadt Wien jene Verordnung sein, die am Dienstag, 13. Februar, in einer Sitzung der Wiener Landesregierung beschlossen wurde. Einstimmig wurde die neue Sanierungs- und Dekarbonisierungsverordnung 2024 verabschiedet. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Förderung von Sanierungsmaßnahmen in Gebäuden und innerhalb von Wohnungen. Auch die Abwicklung der Förderungen soll einfacher vonstattengehen und für mehr Menschen zugänglich werden. Die Verordnung tritt bereits mit 1. März 2024 in Kraft.
Mit dieser wird im ersten Jahr ein zusätzliches Investitionsvolumen von 112 Millionen Euro auf nunmehr insgesamt 260 Millionen Euro geschaffen. Die Förderung betrifft unter anderem die thermische Sanierung der Gebäudehülle. Auch die Umstellung von Heizungen oder gebäudetechnischen Systemen auf alternative Energiesysteme wird unterstützt. Übergangslösungen ohne sofortige Umstellung auf ein erneuerbares Energiesystem – zum Beispiel, wenn mittelfristig ein Fernwärme-Anschluss erfolgen soll – können ebenfalls gefördert werden.
Prämie für Dekarbonisierung
Für Maßnahmen zur vollständigen Dekarbonisierung einer Wohnung, wie etwa beim Umstieg von einem Gas- auf einen Elektroherd, gibt es eine spezielle Dekarbonisierungsprämie. Diese geht direkt an Wohnungsnutzerinnen und -nutzer und federt die Kosten ab. Die Dekarbonisierungsprämie kann von 1.000 Euro auf 1.500 Euro pro Wohnung erhöht werden, wenn die vollständige Dekarbonisierung der Wohnungen im Zuge einer Heizungsumstellung im gesamten Haus erfolgt.
Der einstimmige Beschluss freut Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): „Die neue Sanierungs- und Dekarbonisierungsverordnung fördert gleichzeitig den nachhaltigen Ausstieg aus Gas, erhöht die Lebensqualität im Gebäudebestand und stimuliert die Bauwirtschaft in einer schwierigen Zeit. Mit allen Maßnahmen wird die durch die Krise getroffene Bauwirtschaft gestützt. Damit stellt sich Wien den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen mit der vollen Kraft einer prosperierenden Metropole entgegen.“
Energie als soziale Frage
Für Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) sind die neuen Fördermöglichkeiten auch ein Schritt zu mehr sozialer Gerechtigkeit: "Denn die Frage der nachhaltigen Energieversorgung ist auch eine soziale Frage. Diesen Weg müssen wir gemeinsam gehen, denn in Wien wird niemand zurückgelassen.“
Weitere Förderungen und Neuerungen im Überblick:
- Förderung von Sockelsanierungen an und in Gebäuden: Vorausgesetzt, mindestens 30 Prozent der Wohnnutzfläche wird auf hocheffiziente alternative Energiesysteme umgestellt
- Neue Förderung zur Errichtung von Fahrradabstellräumen
- Zukünftige Förderung auch dezentral hocheffizienter Energiesysteme („Mini-Wärmepumpen“), wenn zentrale Lösungen nicht möglich sind.
- Förderung der Heizungsumstellung auf hocheffiziente alternative Energiesysteme auch ohne Errichtung einer PV- bzw. Solar-Anlage und ohne aufwendige Nachweise
- Wegfall des „Vorlauftemperaturdeckels“ von Wärmepumpen
- Wegfall der „20 Jahres-Regel“ bei der Nachrüstung auf hocheffiziente alternative Energiesysteme sowie bei Maßnahmen zur Errichtung geeigneter Sonnenschutzeinrichtungen
- Möglichkeit von Kombinationsförderungen
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