In Kaisermühlen
Unermüdlicher Protest gegen Missstände im Iran
Vor dem UNO-Gebäude in Kaisermühlen wird seit knapp einem halben Jahr gegen das Regime im Iran und für Frauenrechte demonstriert.
WIEN/DONAUSTADT. Sie harren seit weit über 100 Tagen in Kaisermühlen aus. Dabei fürchten sie weder Regen noch Schnee. Die Rede ist von einer Gruppe von Iranerinnen und Iranern, die dort vor dem Eingang des UNO-Gebäudes campieren. Es ist ein beharrlicher Protest gegen das iranische Regime, willkürliche Hinrichtungen, Verfolgungen, Missachtung von Menschenrechten und ein Protest für Frauenrechte.
Das Regime in Teheran schaffte es auch in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder ins Wiener Bewusstsein. Berichte von mutigen Protesten, dem harten Vorgehen der Sicherheitskräfte und Todesurteilen bewegen die Menschen auch hierzulande. Doch in einer Welt, geprägt von Teuerungen, Pandemie und Ukraine-Krieg - geraten die Vorgänge im Iran häufig wieder in den Hintergrund.
Giftanschläge und Gräber
Dies beklagen auch jene Menschen, die seit knapp einem halben Jahr in der Donaustadt demonstrieren und jene, die mit ihnen sympathisieren. Durch Protestaktionen versuchen sie, die Menschen in Wien immer wieder auf das Thema aufmerksam zu machen. So etwa auch mit nachgebildeten Gräbern, auf denen die Fotos von Menschen prangen, die im Zuge der Proteste im Iran ums Leben gekommen sind.
Darunter auch Kinder. Ein Zeichen gegen jene Serie an Giftanschlägen in iranischen Schulen. Orte, die eigentlich für eine gute Zukunft sorgen sollten, wurden zu tödlichen Fallen. Es ist das vorerst letzte Kapitel, einer Reihe von Vorfällen, die am "Nationalen Tag des Hijabs und der Keuschheit" am 12. Juli 2022 begannen.
Viele Iranerinnen und Iraner ließen sich damals demonstrativ ohne Kopftuch fotografieren. Kurz darauf wurde Mahsa Amini verhaftet, sie überlebte das anschließende Verhör auf der Polizeistation nicht. Es war der Auftakt zu einer Welle an Protesten, mit denen sich auch Iranerinnen und Iraner in Wien solidarisierten. So eben auch jene Gruppe, in ihrem "Camp" in Kaisermühlen, die weiter ausharren wird.
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