Unnützes Wissen über Winterzeit
🥶 Können Vögel kalte Füße bekommen?

- Eine Lachmöwe vom Erholungsgebiet Wienerberg
- Foto: Zuzana Kobesova 2025
- hochgeladen von Zuzana Kobesova
Sie sitzen im Winter auf verschneiten Ästen, auf eisigen Zäunen oder latschen über vereiste Teiche ins Wasser. Brrrr. Da wird einem schon bei dem Gedanken kalt. Es ist außerdem ziemlich abenteuerlich sich Menschen in gleicher Situation vorzustellen. Vom Winde verweht und vom Schnee frisiert wäre man eher ein Fall für Ötzi-Archäologen als ein Überlebenskünstler. Auf so ein klägliches Experiment wären die Wissenschaftler:innen in ihren Forschunen garantiert nicht gekommen.
Menschen & Kälte
Unsere Winterstrategie sieht eher gemütlich aus: Warme Jacke, Decke und Kuschelsocken sind für viele Menschen das Gebot der Stunde. Traut sich mal jemand ins eisige Wasser, hat es Potenzial für erhöhte Augenbrauen. Traditionelle orthodoxe Bendjak-Zeremonie zu Jahresbeginn und spezielle Trainings paaren sich mit entsprechenden Angeboten der Stadt Wien. Obwohl Kreislauf und Abnehmen fördernd, gehört das Bad in Kälte trotzdem nicht unbedingt zu den menschlichen Lieblingsaktivitäten. Und da sind nicht die paar Schritte ins nächste Heißquellbecken oder Kälteschock nach Sauna in einem Wellnesshotel oder ein Apres ski mit Jägertee unter einem Heizpilz gemeint. Kalte Füße zu bekommen macht Angst, wenn sich bei Kälte unsere Venen zusamnenziehen, um Energie für die Versorgung der lebenswichtigen Organe zu haben.
Die unechten Zauberkräfte
Was können die kleinen Federlinge, wozu wir Menschen nicht in der Lage sind? Das Schlüsselwort ist die "Gleichwärme". Sie ist der Grund, warum die einen Vögel in wärmere Gegenden ziehen und wir einen heißen Tee brauchen, um wieder auf Trab zu kommen. Um die Körpertemperatur zu halten, haben Vögel ihre eigenen Strategien entwickelt. Sie plustern ihr Gefieder auf, um die Fläche, durch die Kälte wirken kann, zu verkleinern. Wie kleine Quasteln in Daunenjacken sehen sie dann aus. Eine breitere Schicht des Gefieder schützt sie da vor der Kälte. Ähnlich vielleicht wie die Gänsehaut, die auch wir bekommen - nur dass es uns ja wenig nützt, weil wir kein Gefieder oder Behaarung aufstellen können ?. Jedenfalls ist diese Strategie zur Überwinterung bemerkenswert, aber keine wirkliche Zauberkraft der Tiere.
Die echten Zauberkräfte
Faszinierende Fähigkeit ist hingegen das Wärmetauschsystem, das eine gewöhnliche Stockente auch auf dem Eis nicht festfrieren lässt. Das Wundernetz in ihren Füßen funktioniert so: "das abwärtslaufende Blut gibt seine Wärme rechtzeitig an das in den Körper zurückfließende Blut ab und kühlt die Beine so auf fast null Grad." Sie hat also bei den Füßen zwei parallel verlaufenden "Leitungen" für kalt und warm, damit aus kühlem Blut warmes wird, bevor es zum Herz zurückfließt. Keine Isolierung zwischen den Röhren kann in manchem Fall eine fantastische Lösung sein. ?
Schlaue Wintervögel
Das Aufplustern und Kreislaufsystem sind aber nicht das einzige, was die Vögel auf Lager haben. Generell haben sie sich einiges zurechtgelegt, um durch die Jahreszeit zu kommen. Energie, die andere in die Reise gen Süden aufbringen, nutzen die Standvögel geschickt für die Nahrungssuche. Viele stellen von Insekten- auf Samenfutter um. Möglichst energiereich muss die Bahrung sein, um in der Nacht davon zu zehren. Früchte auf Bäumen sind eine weitere Energiequelle. Weil die Tage im Winter auch noch kürzer sind, legen manche Standvögel Vorräte an. So kommt z.B. Eichelhäher schneller ans Futter, wenn er es in Spalten und Erde vergräbt. Es ist also nicht nur das süße Eichhörnchen, das im Winter seine Depots (auf)sucht. Spatzen und die winzigen Zaunkönige kuscheln sich in Gebüschen und Höhlen zu Schlafgemeinschaften zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen.
Verwendete Links
NABU - Naturschutzbund Deutschland
Tipp: "Wer den Vögeln, die bei uns bleiben, etwas Gutes tun möchte, hängt Nistkästen sowie Wasserstationen auf und bietet ihnen ökologisches Futter an. Bitte diese auch im Winter regelmäßig säubern. Gerne fressen sie auch die Samen aus verblühten Pflanzen, wie Sonnenblume oder Distel – also bitte nicht abschneiden."
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