Von der Seebergalm aufs Niederalpl in zwei Tagen oder sechs Mädls, sechs Almen und ein Berg

Wunderschöne Hochsteiermark oder - wie die meisten hier noch sagen: Obersteiermark. Sie brachte unsere Organisatorin Erika auf die Idee dieser an sich gemütlichen Almenwanderung mit "Pfiff", wobei die Begehung des Berges frei gestellt war und auch nur geübten Wanderern zu empfehlen ist.
Und so starteten sechs weibliche Wesen am 2.8.2013 um 8 Uhr bei der Seebergalm, welche auf der B20 in Richtung Mariazell rechter Hand NACH der Passhöhe liegt.
Nach kurzer Gehzeit erreicht man die Göriacher Alm auf 1429m, wo Stroblbäurin Renate wusste, womit man den ersten Durst am besten löschen kann...
Weiter gehts zur Turnauer Alm auf 1385m. Der Hunger wanderte auch schon mit und da schmeckte die heiße Frittatensuppe von Rosi herrlich. Nach einer ausgiebigen Rast und Fotosession - es gibt genug Fotomotive sowie geduldige "Fotomodelle" - brachen wir zur nächsten Alm auf, der Rotsohlalm af 1413m.
Die Gegend hier heißt wegen der wirklich extrem rotbraun gefärbten Erde so, was auf erzhaltiges Gestein zurückzuführen sein dürfte.
Die Rast, welche hier gehalten wurde, war dem Pflücken und Essen der köstlichen und massenhaft vorhandenen Schwarz- und Erdbeeren gewidmet.
Nun wurde die letzte Alm dieses Tages angesteuert, die Schalleralm, welche auf 1332m liegt. Insgeamt also bisher eine fast ebene Wanderung, sieht man von der ersten Steigung af die Göriacher Alm ab.
Die Bewirtung auf der Schalleralm war hervorragend. Mit Bratl, Rotkraut und Erdäpfeln wurden alle Hungrigen versorgt (und es waren fast dreißig Personen dort!!!). Man durfte auch einen Nachschlag holen, des weiteren gab es köstliche so genannte "Polsterzipfln" und einen flaumigen Nussstrudel, der ebenfalls erst kurz vorher das Backrohr verlassen haben dürfte.
Derartig gestärkt wanderten zwei Damen unserer kleinen Wandergruppe noch auf die Brunnalm, wo sie vom dortigen Hüttenwirt etwas Verdauungsmedizin überreicht bekamen...
Die Nacht verbrachten wir in einer Art Schlafsaal. Es gab Betten, aber es waren auch an die 24 Menschen in diesem einen Raum.
Der nächste Tag (3.8.) versprach sehr heiß zu werden, also planten wir früh zu frühstücken und noch im Schatten (gegen 8 Uhr) auf den Berg (die Hohe Veitsch) los zu starten. Wir waren für diese Besteigung zu viert. Zwei gingen unten entlang, wo wir uns dann nach dem Abstieg auf der nächsten Alm, der Sohlenalm trafen.
Der Aufstieg auf die Hohe Veitsch war mühsam, da bereits in der Sonne und der Tag wurde sehr heiß. Nach vierzehn Serpentinen und 75 Minuten Gehzeit kamen wir beim Graf-Meranhaus an, welches gerade umgebaut wird.
Eine weitere halbe Stunde trennte uns vom Gipfel, wo wir auf 1981m durch eine traumhafte Rundumsicht für die Strapazen des Aufstiegs belohnt wurden.
Eine kurze Rast und viele Fotos später befanden wir uns bereits auf dem Abstieg, der zuerst kurz nordöstlich und dann länger nordwestlich verläuft und als Pilgerweg 05 bekannt ist. Wir wurden mehr als einmal gefragt, ob wir in weiterer Folge nach Mariazell gehen würden...
Nach ca. 3 Stunden Gehzeit für den Abstieg von der Hohen Veitsch hatten wir unser Ziel, mein Auto auf dem Niederalpl (ca. 1220m) erreicht und freuten uns auf die herrliche Herrentorte, die wir zuhause bei Erika in Gußwerk als Ausklang dieser zwei wunderschönen Tage genießen durften.