Sommer 2021: Halbzeitbilanz der Hochsteiermark
Fast ein Sommer wie damals

Der Wandertourismus boomt, auch in der Hochsteiermark. Im Bild der Gipfel der Hohen Veitsch. | Foto: Steiermark Tourismus / Volker Preusser
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  • Der Wandertourismus boomt, auch in der Hochsteiermark. Im Bild der Gipfel der Hohen Veitsch.
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Gut besuchte Gastgärten, viele zumindest kleinere Veranstaltungen und Festivals, viele Urlauberfahrzeuge auf den Straßen – ist es schon wieder ein Sommer, wie er früher einmal war (frei nach Rudi Carrell)? Wir haben uns bei einigen Touristikern umgehört:

Harald Frager ist Obmann der Kapfenberger Tourismusverbandes und betreibt mit seiner Frau Anita das Kulturbeisl am Brucker Schlossberg: "Hier am Schlossberg sind wir mit der Gästefrequenz sehr zufrieden, vor allem die vielen Veranstaltungen der Kulturinitiative Brucker Schlossberg sind äußerst gut besucht. Auch in Kapfenberg sind wir mit der Buchungslage zufrieden. Vor allem Gäste aus Österreich etwa aus Ober- und Niederösterreich haben durch Corona unsere Region entdeckt."

Harald und Anita Frager betreiben das Kulturbeisl am Brucker Schlossberg. | Foto: Pashkovskaya
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Österreicher urlauben in Österreich

Elisabeth Bareck vom Freinerhof in Frein an der Mürz: „Bei uns läuft es super, wir haben eine sehr gute Sommersaison. Es freut uns wirklich sehr, dass die Österreicher Urlaub in Österreich machen, wir haben Gäste von Vorarlberg bis Wien, aber auch aus Dänemark, Polen oder Holland. Alle auswärtigen Gäste sagen uns, dass es im Hinblick auf Corona nirgends so gut organisiert ist, wie in Österreich und dass sie sonst nirgends so gut behandelt worden sind. Die Testmöglichkeiten sind super und das spricht sich glücklicherweise herum. Wir konnten im Juli eine weitere Steigerung hinlegen, auch das Wetter spielt mit. Leider ist es derzeit besonders schwierig Personal zu finden, dadurch sind wir mit unseren fünf Mitarbeitern und 40 Zimmern sehr gut ausgelastet. Wir rechnen im Herbst zwar schon wieder mit Einschränkungen, aber bislang ist die Stimmung wirklich sehr positiv."

Mit Tests auch am Berg

Georg Troiss vom Graf-Meran-Haus auf der Hohen Veitsch: "Der Ansturm ist bei weitem nicht mehr so arg als im Vorjahr. Man merkt, dass die Leute auch wieder wo anders hin können. Die Nächtigungen sind deutlich weniger, ansonsten befinden wir uns im Normalbetrieb. Ich würde sagen, es ist ein durchschnittlicher Sommer – es könnte aber mehr sein. Natürlich hat uns auch das Wetter oft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Lästig ist heuer vor allem das viele Listen schreiben und Tests kontrollieren, vor allem da wir am Berg kaum Internetverbindung haben. Eine Innovation gibt es aber, seit heute haben wir ein Festnetz, welches unter der Nummer 03856/31584 erreichbar ist."

Ansturm auf die Almen

Kurt Reiter ist Obmann der Alpenregion Hochschwab und Inhaber des Hochschwabwirts in Thörl. "An sich ein sensationeller Sommer. Unsere Almen im Hochschwab-Gebiet werden regelrecht gestürmt, auch die Buchungslage ist gut, besonders der Juli war stark. Auch im Gasthaus ist der Andrang enorm. Wir haben an Wochentagen Betrieb wie früher nur an Wochenenden", so Kurt Reiter.
Ein gewichtiges Problem aber tut sich auf: "Wir finden für die Gastronomie kein Personal, das wird wirklich zum ernsthaften Problem. Hier brauchen wir rasch eine praxistaugliche Lösung", so der Hochschwabwirt.

Claudia Flatscher, flankiert von Franz Valland und Susanne Leitner-Böchzelt. | Foto: Hackl
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Sorge vor der vierten Welle

Zurückhaltender als im Sommer des Vorjahres – so beurteilt Claudia Flatscher als Geschäftsführerin des Tourismusregionalverbandes Hochsteiermark den heurigen Sommer. "Wir verzeichnen zwar einen starken Tagestourismus, aber die Urlauber sind heuer wieder verstärkt am Meer unterwegs, das spüren wir auch. Auch der Städtetourismus funktioniert noch nicht so, wie vor der Pandemie."
Künftig wird jedoch der Klimawandel eine starke Rolle im Urlaubsverhalten der Menschen spielen: "Am Mittelmeer wird es vielen im Sommer schon zu heiß, da ist die Hochsteiermark mit ihrem sommerfrischen Klima die ideale Urlaubsdestination", so Claudia Flatscher, die auf einen starken Herbst hofft, sofern ist nicht wieder zu Einschränkungen aufgrund der vierten Corona-Welle kommt.
"Was wir heuer schon wieder deutlich spüren, das sind die Spielberg-Veranstaltungen wie Formal 1 und Moto-GP, die weit in unsere Region hineinstrahlen", so Claudia Flatscher mit einem doch positiven Resümee.

Links:
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