Falsche Polizisten ausgeforscht
Weitere Festnahmen in Betrugsfall erfolgt

Als "falsche Polizisten" haben sich einige Tatverdächtige zuletzt ausgegeben. | Foto: Symbolfoto: Peter J. Wieland
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Bereits im Juni diesen Jahres war es im Raum Hartberg-Fürstenfeld zur Verhaftung von zwei Tatverdächtigen gekommen, die versuchten, einer 51-Jährigen in betrügerischer Absicht Geld zu entlocken. Nun konnte in diesem Fall ein weiterer Ermittlungserfolg verzeichnet werden.

STEIERMARK/WIEN/NIEDERÖSTERREICH. Nach zwei bereits erfolgten Festnahmen in Fürstenfeld forschten Kriminalisten nun weitere Tatverdächtige als "falsche Polizisten" aus. Sie stehen im Verdacht, als kriminelle Organisation mehrere Straftaten zum Nachteil betagter Pensionisten begangen zu haben. Die Ermittlungen zu den Hintermännern laufen. Auch ein aktueller Fall aus Graz beschäftigt die Kriminalisten.

Hinterlistige Vorgangsweise

Bereits seit geraumer Zeit berichtet die Polizei regelmäßig über diese äußerst hinterlistige Art des Betrugs, bei der sich Kriminelle meist als Polizisten ausgeben, um so an die Vermögenswerte von oftmals betagteren Menschen zu gelangen. Erst Ende Juni 2023 berichtete die steirische Polizei von einem solchen Fall aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, bei dem eine 51-Jährige während eines zweieinhalb Stunden langen Telefonats völlig richtig reagierte und so Beamten der Polizei Fürstenfeld zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen im Alter von 18 und 19 Jahren verhalf. Weiterführende Ermittlungen von Betrugsermittlern des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark sowie die enge Zusammenarbeit mit dem LKA Wien und LKA Niederösterreich führte nun zu weiteren Festnahmen in Wien bzw. Niederösterreich.

Die Polizei in der Steiermark, Niederösterreich und Wien konnte in Zusammenarbeit weitere Festnahmen vornehmen. | Foto: Symbolfoto: Peter J. Wieland
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Kriminelles Netzwerk

In den Fokus der Kriminalisten gelangten zwei Tatverdächtige aus Wien. Die beiden Männer im Alter von 20 und 27 Jahren stehen im Verdacht, als Teil dieser kriminellen Organisation an zumindest vier Betrugshandlungen als "falsche Polizisten" bundesländerübergreifend beteiligt gewesen zu sein. Dabei agierten beide als Abholer von Bargeld an den Wohnorten ihrer betagten Opfer. Einer von ihnen war auch als Auftraggeber von Abholungen bzw. sogenannter „Logistiker“ aktiv. Während Polizisten aus Niederösterreich den 20-Jährigen bereits Mitte Juli nach der Abholung von 60.000 Euro im Bezirk Baden (NÖ) auf frischer Tat festnahmen, führte ein koordinierter Zugriff am Morgen des 25. Oktober 2023 zur Festnahme des 27-Jährigen.

Dabei vollzogen Polizisten der EGS Wien (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität) gemeinsam mit Betrugsermittlern aus der Steiermark und Wien die von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordnete Festnahme. Der 27-Jährige wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Alle vier festgenommenen Tatverdächtigen zeigten sich zum Tatverdacht bislang geständig.

Weiteres Opfer am Nationalfeiertag

Unterdessen laufen die Ermittlungen auch nach einem aktuellen Fall aus Graz. Denn erst am vergangenen Nationalfeiertag wurde ein Pensionist aus Graz Opfer von „falschen Polizisten“. Die Täter flüchteten vorerst unerkannt mit einer Beute von mehreren tausend Euro. Betrugsermittler haben die Ermittlungen bereits übernommen und zeigen sich zuversichtlich: „Durch die Kooperation der Betrugsermittler der Landeskriminalämter sind uns bereits zahlreiche Festnahmen und Ermittlungserfolge gelungen. Wir gehen davon aus, in Zukunft weitere Erfolge gegen derartige Betrüger verzeichnen zu können“, so ein steirischer Ermittler. Kriminalisten weisen unterdessen auch auf die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung hin: „Sofortige Anzeigen erhöhen die Chance des Ermittlungserfolges massiv. Zögern Sie daher bei derartigen Anrufen nicht und wählen Sie sofort den Notruf 133“, so die Ermittler.

Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird für die Polizei in speziell solchen Fällen immer wichtiger. | Foto: Symbolfoto: Polizei
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Vornamen der Opfer ident

Neben den umfassenden Ermittlungen bleibt daher auch die Prävention ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Arbeit, sind sich die Kriminalisten einig: „Jede verhinderte Straftat ist ein Gewinn. Vor allem bei den jüngsten Fällen war auffällig, dass alle Opfer denselben ‚altertümlich klingenden‘ Namen hatten. Pensionistinnen und Pensionisten sind also weiterhin besonders von derartigen Betrugsmaschen gefährdet, weshalb das Wissen darüber umso wichtiger ist“, so die Kriminalisten.

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