Bruck und Kapfenberg: Zwei Städte wollen fusionieren

Wollen die Fusion von Bruck und Kapfenberg: Hannes Weißenbacher (Vorsitzender SPÖ Kapfenberg Stadt), Brigitte Schwarz (Bürgermeisterin Kapfenberg), Bernd Rosenberger (Bürgermeister Bruck) und Hans Straßegger (Vorsitzender SPÖ Stadt Bruck). Foto: WOCHE
  • Wollen die Fusion von Bruck und Kapfenberg: Hannes Weißenbacher (Vorsitzender SPÖ Kapfenberg Stadt), Brigitte Schwarz (Bürgermeisterin Kapfenberg), Bernd Rosenberger (Bürgermeister Bruck) und Hans Straßegger (Vorsitzender SPÖ Stadt Bruck). Foto: WOCHE
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Bruck und Kapfenberg sollen ab 2015 eine einzige Stadt sein. Die SPÖ, in beiden Städten die stärkste politische Kraft, hat sich darauf geeinigt, offizielle Verhandlungen über eine Fusion zu beginnen. Die beiden Gemeinderäte müssen den Auftrag dazu erteilten, die SPÖ hofft, dass alle Fraktionen bei diesem Schritt mittun. „Das ist kein Thema für eine Partei, das ist eine historische Chance“, sagt der Brucker Bürgermeister Bernd Rosenberger. Einen solchen freiwilligen Zusammenschluss zweier großer Städte habe es in Österreich bisher noch nicht gegeben.

Gemeinsam haben Kapfenberg und Bruck knapp 35.000 Einwohner; kommen auch Umlandgemeinden mit ins Boot, träumt man, die 50.000-Grenze zu überschreiten. Damit wäre die neue Stadt unter den zehn größten in Österreich. Räumlich zusammengewachsen sind die Gemeinden längst. „Wenn du von Frauenberg ins Tal runterschaust“, sagt die Kapfenberger Bürgermeisterin Brigitte Schwarz, „kannst du nicht erkennen, wo die Grenzen sind. Diese befinden sich nur mehr in unseren Köpfen.“

Ziel: Größe macht stark

Die Schaffung eines starken Zentrums in der Obersteiermark steht für Schwarz und Rosenberger noch vor Sparüberlegungen: „Wir kämpfen gegen Abwanderung“, sagt Schwarz, „unser Ziel ist deshalb die Stärkung der Wirtschaftskraft und die Anhebung der Lebensqualität. Und das ist nur mit mehr Geld möglich.“ Deshalb dürfe das Bürgerservice nicht schlechter werden; das durch eine Zusammenlegung gesparte Geld muss in die Infrastruktur fließen.

Antworten auf Details gibt es derzeit noch wenige. Wie wird die neue Stadt heißen, wo das Stadtoberhaupt sein Rathaus haben, werden Gebühren erhöht, Infrastruktur zusammengelegt, Jobs gestrichen? Alles Verhandlungssache. Fix ist nur: „Die Ansprüche und Rechte der Bevölkerung werden überall gleich sein, egal, aus welcher Stadt“, sagt Dr. Hannes Weißenbacher, Vorsitzender der SPÖ Kapfenberg.

Als nächster Schritt werden Experten-Projektgruppen gebildet, die in vielen einzelnen Teilbereichen die Situation analysieren und Vorschläge zur Zusammenlegung machen: von Finanzen und Verwaltung über ausgegliederte Unternehmen wie die Stadtwerke, Raumplanung oder Wohnbau bis zum Sozialservice, Sportstätten und Kulturaktivitäten.

Volksbefragung steht am Ende

Die Bevölkerung wird das letzte Wort haben: Vor der endgültigen Entscheidung ist eine Volksbefragung vorgesehen. Sagt die Bevölkerung ja, wird der neue, vereinte Gemeinderat 2015 gewählt. Und wenn die Bürger ablehnen? Rosenberger: „Dann haben wir am Bedarf der Menschen vorbeigearbeitet. Aber ich bin zutiefst überzeugt, das wird nicht passieren.“

Autorin: Karin Schönlieb

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