Knall und Druckwelle
Feuerball ging über Österreich nieder

- Am Montagnachmittag ging ein Meteor mit einem langen Feuerschweif nieder. (Symbolbild)
- Foto: Pixabay
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Zahlreiche Videos im Internet zeigten einen Feuerball über Österreich. Ob Meteoriten den Boden erreichten, ist unklar.
ÖSTERREICH. Viele Österreicher mussten sich am Montag wohl die Augen gerieben haben, als sie in den Himmel gesehen haben. Ein Feuerball zog einen langen Schweif hinter sich nach. Dann verschwand er auch gleich wieder. Parallel konnte man einen lauten Knall und eine darauffolgende Druckwelle spüren, wie der Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bestätigte.
Der Meteor soll nach Schätzungen einen Durchmesser von „mehreren Dezimetern bis zu einem Meter“ gehabt haben und mit etwa 20 Kilometern pro Sekunde – etwa 72.000 km/h – in die Atmosphäre eingedrungen sein.
Brocken im Umfeld des Mondsees?
Bisher gibt es mehr als 350 Beobachtungen. Anhand dieser Meldungen spekulierten Experten, dass die Flugbahn des Meteors ungefähr östlich des Attersees geendet hat. Unklarheit herrscht, ob der Himmelskörper in der Erdatmosphäre vollständig verglüht ist oder es zu einem Meteoritenfall gekommen ist, also Reste auf die Erde gefallen sind.

- Lucas Gullner posiert für seinen Vater Marcus, der das Himmelsschauspiel (rechts auf Hüfthöhe) ungewollt mit seiner Kamera erwischt
- Foto: Marcus Gullner
- hochgeladen von Franz Tscheinig
Wenn dem so sein sollte, würde eine lange Durststrecke solch eines Ereignisses in Österreich zu Ende gehen. Nach Angaben der Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums Wien (NHM) schlug der letzte Meteorit am 5. November 1932 in Prambachkirchen ein, einer kleinen Gemeinde nahe Eferding in Oberösterreich.
Funde bitte melden
Die Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums bittet jedenfalls Beobachtungen der Feuerkugel auf der entsprechenden Meldeseite des NHM im Internet einzutragen. Sollten in der Region Attersee ungewöhnliche Gesteine mit schwarzer Kruste gefunden werden, kann man die Institution kontaktieren und Fotos senden.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) bestätigte inzwischen, dass es sich um einen Steinbrocken aus dem All gehandelt haben dürfte, der auf seinem Irrflug durchs Weltall die Bahn der Erde gekreuzt hat.
Jeden Tag 100 Tonnen
Übrigens fallen jeden Tag rund 100 Tonnen an Weltraumteilen auf die Erde hinunter. Jedoch handelt es sich dabei um kleinere Partikel, die die Größe eines Sandkorns haben und höchstens als Sternschnuppe niedergehen. Gesteine in der Größenordnung eines Mittelklassewagens trifft die Erde rund einmal pro Jahr, alle 2000 Jahre kann ein Riesenbrocken, der so groß ist wie ein Fußballfeld, in unsere Atmosphäre treffen.
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