Weltblutkrebstag in NÖ
200. Stammzellspende als Hoffnungsträger

- Im April feierte das ÖRK einen Meilenstein: In der Blutspendezentrale in Wien wurde die 200. Stammzellspende durchgeführt.
- Foto: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Holly Kellner
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Zum Weltblutkrebstag am 28. Mai rückt das Österreichische Rote Kreuz eine besondere Marke in den Fokus: Die 200. Stammzellspende wurde geleistet – auch in Niederösterreich wächst die Bereitschaft zur Registrierung.
NÖ. In der Blutspendezentrale für Niederösterreich, Wien und das Burgenland wurde kürzlich die 200. Stammzellspende durchgeführt – ein bewegender Moment für das Rote Kreuz und ein Hoffnungsschimmer für Blutkrebspatientinnen und -patienten. Jeden Tag erhalten in Österreich drei Menschen die Diagnose Blutkrebs. Für viele ist eine Stammzellspende die letzte und oft einzige Chance auf Heilung.

- Markus hat im Oktober 2023 Stammzellen gespendet.
- Foto: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Gerry Frank
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Doch passende Spenderinnen und Spender zu finden, ist schwierig: "Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen genetisch zueinanderpassen, liegt bei nur 1:500.000“, erklärt Bundesrettungskommandant Gerry Foitik. Je mehr Menschen sich als potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender registrieren lassen, desto höher sei die Chance auf Heilung für diejenigen Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind.
Starke Botschafterin aus dem Pflegeberuf
Die 200. Spende leistete die 27-jährige Bianca N., diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Kinder-Intensivstation. "Ich arbeite als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Kinder-Intensivstation und weiß daher, was es bedeutet, schwerkranke Menschen zu betreuen“, sagt sie. Als sie die Nachricht erhielt, als Spenderin infrage zu kommen, war ihre Entscheidung sofort klar: „Ich habe keine Sekunde gezögert, denn der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu dem, was man damit bewirken kann.“

- Bianca hat im April 2025 Stammzellen gespendet und war die 200. Spenderin, die über die Stammzellspendedatei des Österreichischen Roten Kreuzes vermittelt wurde.
- Foto: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Holly Kellner
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) führt seit 2018 Stammzellspenden durch. Seither wurden mehr als 76.000 Typisierungen in das weltweite Stammzellspenden-Register eingebracht. Hier sind insgesamt 42 Millionen Menschen erfasst.
So kann man sich registrieren
Die Registrierung als Spenderin beziehungsweise als Spender ist denkbar einfach – und kann Leben retten. "Eine Registrierung auf www.stammzelle.at ist der erste und wichtigste Schritt“, sagt Ursula Kreil, Transfusionsmedizinerin und stellvertretende medizinische Leiterin der Blutspendezentrale. Zugelassen sind gesunde Menschen zwischen 18 und 35 Jahren. "Je jünger Spenderinnen und Spender sind, desto höher liegen die Chancen auf ein schnelles Wirksamwerden der Therapie“, so Kreil weiter. Die eigentliche Spende erfolgt in den meisten Fällen über das Blut – ein wenige Stunden dauernder Eingriff, der einem anderen Menschen das Leben retten kann.

- Eine potenzielle Stammzellspenderin bei der Registrierung mittels Wangenabstrich. Damit können später übereinstimmende Merkmale zwischen Spenderin und Empfängerin / Empfänger ermittelt werden.
- Foto: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Markus Hechenberger
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Auch in Niederösterreich ruft das Rote Kreuz eindringlich zur Beteiligung auf. "Es müssen sehr viele Faktoren zusammenpassen, um eine erfolgreiche Stammzellspende zu ermöglichen. Sie ist mehr wert als ein Lottosechser, denn nichts ist so wertvoll wie ein Leben. Registrieren Sie sich jetzt, spenden Sie Hoffnung und unterstützen Sie uns im Kampf gegen den Blutkrebs“, appelliert Bundesrettungskommandant Foitik.
Neben dem Roten Kreuz gibt es folgende Seiten, bei denen man sich für eine Stammzellenspende registrieren lassen kann:
So funktioniert eine Stammzellenspende
Es gibt zwei Möglichkeiten, Stammzellen zu spenden:
- Spende über das Blut – die häufigste Methode
In über 90 Prozent der Fälle werden die Stammzellen direkt aus dem Blut entnommen. Dabei wird Blut aus den Armvenen durch ein spezielles Gerät geleitet. Dieses trennt die Stammzellen heraus und gibt die restlichen Blutbestandteile gleich wieder zurück. Die Spende dauert etwa vier bis fünf Stunden und findet meistens an einem einzigen Tag statt. Vorher nimmt man vier Tage lang ein Medikament ein, das die Stammzellbildung im Körper anregt. Außerdem gibt es vor der Spende einige Untersuchungen.
- Spende aus dem Beckenknochen – die seltenere Methode
Nur etwa jede zehnte Spende wird direkt aus dem Knochenmark im Beckenkamm entnommen. Diese Art der Spende dauert rund 45 bis 60 Minuten und wird unter Vollnarkose als kleine Operation durchgeführt. Danach bleibt man meist eine Nacht im Krankenhaus zur Beobachtung.
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