Mehr als dick
Adipositas ist anerkannte Erkrankung

- Bei sehr starkem Übergewicht bedarf es einer OP.
- Foto: New Africa/Shutterstock.com
- hochgeladen von Margit Koudelka
Am 4. März wird der Welt-Adipositastag begangen. Dieser Tag gewinnt zusehends an Bedeutung, sind weltweit doch bereits rund 800 Millionen Menschen von (krankhaftem) Übergewicht betroffen.
ÖSTERREICH. „Fettleibigkeit wird zu einem ernsthaften Problem“, so Jarjoura Eid, Leiter des Adipositaszentrums am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Die Lebensqualität ist für adipöse Menschen stark eingeschränkt, das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen extrem hoch.“
Adipositas ist als chronische Erkrankung anerkannt. Eid erläutert weiter: „Prinzipiell lagert der Körper Fett ein, wenn über einen längeren Zeitraum mehr Energie zugeführt als verbraucht werden. Die Energiebalance wird aber beeinflusst von Ernährungs- und Bewegungsverhalten, Medikamenten, Schlafgewohnheiten, psychischem Druck und Stress. Auch die Genetik, Hormonhaushalt und Umweltfaktoren spielen eine Rolle, ob Übergewicht in krankhaftem Ausmaß angelegt wird oder nicht – somit haben nicht alle Menschen die gleiche Veranlagung, krankhaft übergewichtig zu werden.“
Disposition unterschiedlich
Die Bedingungen, unter welchen Körperfett reduziert werden kann, sind für adipöse Menschen oftmals erschwert – zum Beispiel bei einer hormonellen Störung des Hunger- und Sättigungsgefühls, welche im Rahmen dieser Erkrankung typischerweise vorkommen kann. „Klassische Maßnahmen zur Gewichtsreduktion, wie gesündere Ernährung und mehr Sport, zeigen dann langfristig nicht die erwünschte Wirkung“, erklärt der Zentrumsleiter. „Ab einem Body Mass Index von 40 bzw. von 35 mit bestehender Begleiterkrankung, etwa Bluthochdruck, Diabetes oder Schlafapnoe, wird laut geltender Richtlinien eine bariatrische Operation empfohlen.“ Für die Behandlung bedarf es der Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen. Dazu gehören die Innere Medizin, Diätologie, Psychologie und bariatrische Chirurgie.
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