Medikamentenengpass
Antibiotika für Kinder schon bald wieder verfügbar
Seit geraumer Zeit fehlen in Österreich rund 600 Medikamente. Zumindest was die Antibiotikasäfte für Kinder betrifft, soll es aber schon bald Nachschub geben, wie die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit am Donnerstagabend bestätigte.
ÖSTERREICH. Seit Monaten fehlen 500 bis 600 Medikamente in Österreich. Für Schlagzeilen sorgte in den vergangenen Tagen vor allem der Mangel an Antibiotikasäften für Kinder, während an Kindergärten und Schulen gerade die Infektionskrankheiten umgehen. Die Verantwortung für die derzeitige Knappheit sieht Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, bei der Pharmaindustrie. Diese hat sich lau der Expertin schlichtweg verkalkuliert. Reich sagte in der "ZIB 3" am Donnerstag aber auch, dass es bei Arzneien für Kinder schon bald Nachschub geben soll.
Nachschub noch im März
Schon sehr bald würden Antibiotikasäfte für Kinder wieder verfügbar sein, so Reich in der "Zeit im Bild". Laut der Spitzenbeamtin im Gesundheitsministerium wird es nun doch schon im März Lieferungen geben. "Es ist nicht viel, aber es ist immer wieder etwas" – der Nachschub werde aber für jene Kinder ausreichen, die derzeit Antibiotikasäfte brauchen, bestätigte Reich.
"Pharmaindustrie hat sich verkalkuliert"
Dass es schon seit Wochen Engpässe bei rund 600 Medikamenten gibt, liegt laut der Expertin an der Pharmaindustrie. "Wie für die jeweilige Wintersaison vorgesorgt wird, ist definitiv Aufgabe der Pharmaindustrie und die hat sich leider für diesen Winter ein bisschen verkalkuliert", erklärte Reich.
Apothekerkammer für den Einkauf von Rohstoffen
Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr machte sich zuletzt dafür stark, dass verstärkt Rohstoffe eingekauft werden, mit denen Apothekerinnen und Apotheker Präparate anschließend selbst herstellen könnten. Außerdem forderte die Apothekerkammer, dass Ärztinnen und Ärzte auf Rezepten Wirkstoffe anstelle von bestimmten Medikamenten verschreiben sollen. Apotheken könnten dann auf ein gleichwertiges Generikum zurückgreifen oder ein vergleichbares Mittel vor Ort selbst herstellen.
Ärztekammer und Pharmaindustrie dagegen
Während die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), das Ministerium, die Patientenanwaltschaft sowie Apothekerinnen und Apotheker den Vorschlag begrüßten, konnten Ärztekammer und Pharmaindustrie dem nicht viel abgewinnen.
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