Abwasser zeigt Ausmaß der CoV-Welle

Corona-Infektionen so hoch wie nie

Die Corona-Infektionen erreichen aktuell ein Rekordniveau. Über 29.000 Menschen waren in der vergangenen Woche wegen einer CoV-Erkrankung im Krankenstand. Das Covid-Abwassermonitoring verzeichnet das stärkste Signal seit Messbeginn. Experten prophezeiten schon vor Wochen "eine der höchsten Covid-Wellen" jemals.

ÖSTERREICH. Corona hat Österreich derzeit fest im Griff. Zigtausende Menschen befinden sich mit der Viruserkrankung offiziell im Krankenstand. Indes lässt das Abwassermonitoring auf eine noch um ein Vielfaches höhere Dunkelziffer schließen. Noch nie seit dem Beginn der Messungen wurden so hohe Werte im Abwasser nachgewiesen. Es handle sich um das "stärkste Abwassersignal seit Messbeginn", betonte der Kommunikationswissenschaftler Jakob-Moritz Eberl am Dienstag auf X (vormals Twitter).

"Eine höchsten Covid-Wellen jemals"

Schon vor zwei Wochen warnte der Molekularbiologe Ulrich Elling auf X vor Corona-Rekordwerten: Österreich würde auf "eine der höchsten Covid-Wellen jemals" zusteuern. Derselbe Trend sei auch in mehreren anderen europäischen Ländern zu erkennen, so zum Beispiel in der Schweiz. Empfehlenswert wäre es laut Elling, "frisch geimpft zu sein, Maske zu tragen und Rücksicht zu nehmen". 

Nun verwies auch der Molekularbiologe auf die aktuellen Rekordwerte an SARS-CoV-2 Konzentration im Abwasser. Demnach zeige das Abwassermonitoring in Tirol, dass schätzungsweise "bis zu vier Prozent der Bevölkerung" Covid-positiv ist, so Elling. Auch in Vorarlberg gebe es derzeit "keinen überzeugenden Trend nach unten".  

Nur 3,6 Prozent mit neuem Impfstoff geimpft

Zu Beginn dieser Woche empfahl die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) einmal mehr Masken, um Ansteckungen und die Weiterverbreitung zu vermeiden. Das gelte vor allem für Personen mit Risikofaktoren. Auch das regelmäßige Händewaschen sei von großer Bedeutung. Die Impfung gegen Covid-19 und Influenza werde weiterhin sowohl Personen mit Risikofaktoren als auch und allen anderen empfohlen, hieß es.

Laut dem offiziellen Impf-Dashboard ließen sich seit Anfang September in Österreich 326.847 Menschen – das sind nur rund 3,6 Prozent der Bevölkerung – mit dem angepassten Corona-Impfstoff impfen (Stand 20.11.2023). 547 Corona-Erkrankte waren in der vergangenen Woche in stationärer Behandlung in einem Krankenhaus – zehn Personen mussten auf Intensivstationen behandelt werden. In der Woche zuvor befanden sich knapp 800 Menschen mit Covid-19 in Spitalsbehandlung – 14 auf Intensivstationen.

Wiener Gesundheitsverbund mit strengeren Maßnahmen

Die steigende Zahl von Covid-Erkrankungen hat den Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) veranlasst, strengere Maßnahmen in seinen Einrichtungen einzuführen. So gilt etwa eine Testpflicht in allen WIGEV-Stellen für Patientinnen und Patienten mit Symptomen, selbst wenn diese nur mild sind. Bereiche mit vulnerablen Personen werden besonders geschützt, hieß es am Dienstag.

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