Migräne
Hämmern und Pochen im Kopf

- Migräne kann unbehandelt chronisch werden, es kommt also zu 15 oder mehr Migräne-Episoden pro Monat.
- Foto: Juliya Shangarey/Shutterstock
- hochgeladen von Margit Koudelka
Migräne liegt auf Platz zwei der am meisten beeinträchtigenden neurologischen Erkrankungen.
ÖSTERREICH. Es pocht im Kopf, jedes Geräusch ist unerträglich. Es helfen nur Dunkelheit, Schmerzmittel und Ausharren: Rund eine Million Österreicher sind von Migräne betroffen.
Kennzeichnend für Migräne sind starke, meist einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, die sich bei körperlicher Belastung verstärken und unbehandelt bis zu drei Tagen andauern können. Eine Attacke kann jedoch bereits bis zu zwei Tage vor deren Auftreten ihren Anfang nehmen. In dieser sogenannten Prodromalphase können Symptome wie vermehrtes Gähnen, Harnflut, Gereiztheit, Verspannung der Nackenmuskulatur oder Konzentrationsstörungen auftreten. Häufig verspüren Migräniker auch Heißhunger auf Lebensmittel wie beispielsweise Kohlenhydrate, Salziges oder Schokolade. Wichtig ist es jedoch zu wissen, dass nicht diese Lebensmittel die Auslöser sind, sondern dass bereits der starke Appetit darauf einen Migräne-Vorboten darstellt. Nach dieser „Anlaufphase“ kann es zu einer Aura kommen. Bei etwa zehn bis 15 Prozent der Migränepatienten ist dies der Fall. Aura bezeichnet neurologische Symptome, wie etwa Gesichtsfeldeinschränkungen, Kribbeln oder Lähmungserscheinungen. Manche Migränepatienten berichten auch von einer verzerrten Wahrnehmung von Größe oder Form ihres eigenen Körpers respektive ihrer Position im Raum. Man spricht hier vom Alice-im-Wunderland-Syndrom. Derlei Beschwerden sollten dem Arzt gegenüber offen angesprochen werden, sie haben nichts mit „Verrückt-sein“ zu tun. Danach kommt es zu dem charakteristischen Kopfschmerz. Begleitet wird dieser oft von Übelkeit und Erbrechen, starker Licht- und Lärmempfindlichkeit, Schwindel und Gereiztheit.
Katerstimmung danach
Häufig hinterlässt ein Anfall in der sogenannten Postdromalphase einen gewissen Nachklang. Viele Migränepatienten beschreiben eingeschränkte Verträglichkeit von Nahrungsmitteln, katerähnliche Symptome, Stimmungsschwankungen und Benommenheit. Insgesamt kann eine Migräne-Episode bis zu einer Woche andauern. Migräne ist nicht heilbar, aber gut therapierbar. Es stehen neue Medikamente und Leitlinien in der Therapie, die Lebensstilmaßnahmen enthalten, zur Verfügung. Es geht darum, die Trigger zu kennen und damit umgehen zu lernen, denn nicht alle Auslöser lassen sich immer vermeiden. Studien zeigen, dass die kognitive Verhaltenstherapie vorbeugend wirksam ist, um mit Stresssituationen gelassener umzugehen.
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