Darmgesundheit

Jugendlichkeit sitzt im Darm

Manche Menschen altern schneller als andere. Der Schlüssel zu langer Jugend wurde noch nicht gefunden. Neueste Forschungsergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass sich aus dem Darmmikrobiom ableiten lässt, in welchem Ausmaß der Alterungsprozess verläuft.

ÖSTERREICH. Woran es liegt, ob 80-jährige Menschen gebrechlich oder agil sind, liegt demnach zu einem erheblichen Anteil am Lebensstil. Lediglich zehn bis 15 Prozent der Lebenszeit dürften durch genetische Faktoren beeinflusst sein. Eine tragende Rolle spielt das Mikrobiom, also Bakterien und andere Kleinstlebewesen, die den Darm besiedeln. Die Vielfalt der Darmflora verändert sich im Laufe des Lebens – je nach Lebensstil – in unterschiedlichem Maße. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Zusammensetzung der Darmbewohner jener Menschen, die sich gesund ernähren, regelmäßig bewegen und geistig aktiv sind, weitgehend unverändert bleibt. Bei allen anderen nimmt die Diversität der Darmflora hingegen im Alter ab – das ist aus zahlreichen Forschungsarbeiten bekannt.

Darmbewohner wechseln

Nützliche Bakterien, insbesondere Laktobazillen und Bifidobakterien – die eine wesentliche Rolle für den Erhalt der Gesundheit spielen –, werden kontinuierlich weniger, hingegen nehmen entzündungsfördernde Proteobakterien zu. Wenn diese Darmbewohner überhandnehmen, ist die Balance des Darmmikrobioms gestört, man spricht dann von einer Dysbiose. Es kommt zu einer Reduktion kurzkettiger Fettsäuren, dafür zu einem Anstieg von gesundheitsschädigenden Metaboliten und oxidativem Stress – und infolgedessen zu erhöhter Durchlässigkeit des Darms für Fremd- und Giftstoffe (Leaky Gut) und damit verbundenen Entzündungsreaktionen im Körper. Wer jedoch auf seinen Darm achtet, kann diesen Prozess hinauszögern.

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